„Es passt ins Bild, dass Bannon die Spaltung will“

„Es passt ins Bild, dass Bannon die Spaltung will“
Der EU-Abgeordnete Lukas Mandl warnt vor Populisten-Allianz und rechnet mit Othmar Karas als ÖVP-Spitzenkandidat bei der EU-Wahl

Steve Bannon war enger Berater Donald Trumps, ist Galionsfigur der extremen Rechten in den USA – und schickt sich nun an, in Europa beruflich Fuß zu fassen. Die Vision des Ultrarechten ist die Unterstützung der geplanten Allianz der Rechten rund um Italiens Innenminister Matteo Salvini, die bei der EU-Wahl 2019 geschlossen antreten will. Auch die FPÖ erwägt Berichten zufolge, dort mitzumachen.

Lukas Mandl, ÖVP-Abgeordneter im EU-Parlament, steht diesem Vorhaben extrem kritisch gegenüber: „Ich habe Bannon schon vor der US-Wahl verfolgt und damals schon gesehen, dass da Populismus in Reinkultur betrieben wird“, sagt Mandl im KURIER-Talk „Warum eigentlich?“.

Bannons Plänen, so Mandl, müsse man „rechtzeitig begegnen“. Dies gelte auch für jene, die mit ihm gemeinsame Sache machen: „Wenn jemand kooperiert mit Teilen außerhalb Europas, die Spaltungstendenzen in Europa voranbringen wollen, ist der kein Freund unserer gemeinsamen Heimat Europa.“ Für Mandl „passt es ins Bild, dass Bannon diese Spaltung Europas vorantreiben will“. Von jenen, die sich ihm anschließen, „halte ich nichts Gutes“, so der ÖVP-Abgeordnete.

Eine ungleich höhere Meinung hat Mandl vom schwarzen Delegationsleiter Othmar Karas, der innerparteilich immer wieder angeeckt ist: „Ich gehe jede Wette ein, dass Karas wieder Spitzenkandidat wird. Und das wird auch gut so sein, denn er hat eine große Fangemeinde.“ Auch der Niederösterreicher, der im Dezember 2017 für Umweltministerin Elisabeth Köstinger ins EU-Parlament nachgerückt ist, will wieder kandidieren: „Ich selbst bewerbe mich für die Wiederwahl“, sagt Mandl.

Nichts hält Mandl, einst Generalsekretär des ÖVP-Arbeitnehmerbundes, indes von den kritischen Wortmeldungen „seines“ ÖAAB in Richtung Türkis-Blau. Auch am heftig umstrittenen 12-Stunden-Tag übt er keinerlei Kritik: „Ganz im Gegenteil. Es gibt eine Reihe von Themen der Bundesregierung, die Arbeitnehmern zugute kommen“, sagt Mandl. „Gehen wir doch nicht jenen auf den Leim“, richtet Mandl ÖVP-internen Kritikern aus, „die sagen, dass hier etwas ausgehöhlt wird“.

"Warum eigentlich, Herr Mandl?"

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