Briefwahl-Auszählung läuft: Spannendes Match um Platz 3

Briefwahl-Auszählung läuft: Spannendes Match um Platz 3
In den Prognosen liegt Dominik Wlazny mittlerweile nur noch knapp vor Tassilo Wallentin.

Die Briefwahlauszählung für die Bundespräsidentschaftswahl vom Sonntag war Montagnachmittag in vollem Gang. In einem Teil der Stimmbezirke liegen bereits Ergebnisse vor, mit einem Gesamtergebnis wurde am Abend oder auch erst am Dienstag gerechnet. Laut einer aktualisierten Hochrechnung der ARGE Wahlen schmilzt der - ursprünglich angenommene - Vorsprung des drittplatzierten Dominik Wlazny gegenüber Tassilo Wallentin. Alexander Van der Bellen hält bereits bei 56,71 Prozent.

Am Wahlabend wurden 3.340.609 bei der Hofburg-Wahl in den Wahllokalen abgegebene Stimmen bereits ausgewertet. Die rund 850.000 Briefwahl-Stimmen machen also ein Fünftel der Gesamtsumme aus. Ob deren Zählung bereits am Montag abgeschlossen sein wird, war am Nachmittag weiter offen. So hieß es etwa bereits am Sonntagabend aus Tirol, das vorläufige Endergebnis inklusive Wahlkarten stehe bis spätestens Dienstag, 11. Oktober, fest.

Nach der Auszählung der (geschätzt insgesamt 850.000) Briefwahlstimmen in 52 der 116 Bezirke legte die ARGE Wahlen am Montagnachmittag eine aktualisierte Hochrechnung vor. Darin adaptierten die Hochrechner anhand der bisher ausgezählten Briefwahlstimmen ihre Hochschätzung für die noch ausständigen Briefwahlstimmen - und damit auch die Gesamt-Hochrechnung.

Während die ARGE Wahlen Sonntagnacht den bereits in der Urnenwahl fix wiedergewählten Van der Bellen noch bei rund 55,92 Prozent sah, legt der Präsident mit der adaptierten Briefwahl-Schätzung noch einmal etwas zu und wird derzeit mit 56,71 Prozent ausgewiesen. Der zweitplatzierte FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz dürfte demnach bei 17,7 Prozent landen - statt 17,62 Prozent in der letzten Hochrechnung.

Rennen um Platz 2 in Wien

Enger als von der ARGE ursprünglich prognostiziert wird das Rennen zwischen Wlazny und Wallentin um Platz drei. Während die Hochrechner am Wahlabend für Wlazny noch 8,83 und für Wallentin 8,08 Prozent auswiesen, kommen der Bierparteichef und der Rechtsanwalt in der adaptierten Berechnung auf 8,33 bzw. 8,02 Prozent. Wer letztlich vorne liegt, ist laut ARGE Wahlen noch nicht final einzuschätzen.

Wie die ARGE Wahlen sah auch das SORA-Institut in ihrer Hochrechnung Wlazny (mit 8,4 Prozent) auf Platz 3. Wallentin ist in dieser (seit Sonntagabend unveränderten) Berechnung mit 8,3 Prozent aber wesentlich knapper dran am Bierpartei-Kandidaten.

Bei den Urnenwählern lag Wallentin bundesweit (mit 8,39 Prozent) auf Platz 3 - und um 5.078 Stimmen vor Wlazny (8,23 Prozent). Die Hochrechner gehen davon aus, dass Wlazny von der Briefwahl profitieren, aber Wallentins Stimmenanteil dadurch etwas geschmälert wird.

Kleine Verschiebungen

Kleine Verschiebungen bringt die Adaption der ARGE Wahlen auch auf den hinteren Rängen. Ex-FPÖ/BZÖ-Politiker Gerald Grosz wird nun mit 5,54 Prozent ausgewiesen (zuvor 5,82), MFG-Chef Michael Brunner mit 2,09 (zuvor 2,13) und Schuhfabrikant Heinrich Staudinger mit 1,59 (zuvor 1,6).

Wie schon 2016 wieder sehr stark von der Briefwahl profitieren wird Van der Bellen. Sein österreichweiter Stimmenanteil wird ansteigen, von 54,6 in der Urnenwahl auf die genannten 56,71 (ARGE) bzw. 56,2 (SORA).

Einen deutlichen Sprung nach oben machen wird die Wahlbeteiligung: Aus den mageren 52,50 Prozent vom Sonntag sollten rund 65 Prozent werden.

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