Als knapp nach 17 Uhr die erste Hochrechnung präsentiert wurde, war alles wie erwartet: Alexander Van der Bellen über 50 Prozent, Walter Rosenkranz an zweiter Stelle und dahinter Tassilo Wallentin. Aber je mehr Stimmen aus Wien und Umgebung dazu kamen, desto stärker wurde Dominik Wlazny, besser bekannt als Marco Pogo, Chef der Wiener Bierpartei.
Am Ende lag Wlazny dann – laut Hochrechnung – knapp vor Tassilo Wallentin, dem ehemaligen Kolumnist der Krone. In Wien konnte er sogar knapp den zweiten Platz erobern, noch vor Walter Rosenkranz. Das endgültige Ergebnis wird zwar erst am Montag nach dem Auszählen der Wahlkarten vorliegen, dennoch bleibt Wlazny die große Überraschung. Auch wenn man sich ansieht, wie das Wahlverhalten der Unter-30-Jährigen ausgesehen hat: Da ist der jüngste Kandidat sogar ganz klar an der zweiten Stelle zu finden – mit über 30 Prozent der Stimmen.
Was Dominik Wlazny aus diesen Stimmen machen wird, ist noch nicht klar. Dass seine Bierpartei gar bei der nächsten Nationalratswahl antreten könnte, blieb am Wahlsonntag unbeantwortet.
Rückkehr in den Job
Die anderen Kandidaten machten noch am Wahlabend klar, wie ihr Alltag von nun an wieder aussehen wird: Walter Rosenkranz kehrt zurück in die Funktion des Volksanwaltes. Tassilo Wallentin wird wohl wieder als Rechtsanwalt tätig sein. Gerald Grosz hat angekündigt, nicht mehr in die Parteipolitik zurückkehren zu wollen. Heinrich Staudinger wird sich im Waldviertel wieder auf das Produzieren von Schuhen konzentrieren.
Und für Michael Brunner, Rechtsanwalt und Bundesobmann der MFG, wird es schwierig werden, sein Parteiprojekt am Leben zu erhalten. Gegründet als impfkritische Partei, schaffte es die MFG, bei den Landtagswahlen in Oberösterreich und bei so mancher Gemeinderatswahl Erfolge zu feiern. In Tirol hingegen gelangte man nicht mehr in den Landtag – und Brunners 2,2 Prozent bedeuten sicher keinen Rückenwind.
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