Sommerschule: Ein "Notbehelf auf Sparschiene"

So mancher Schüler geht auch in den Ferien in die Schule. In den letzten zwei Wochen der Sommerferien findet auch in diesem Jahr wieder die Sommerschule statt. Dort werden Lehrinhalte wiederholt, um Schüler ideal auf das kommende Schuljahr vorzubereiten und den Einstieg zu erleichtern.
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Die SPÖ verlangt nun eine Ausweitung der Sommerschule, um gezielt jene Schüler zu unterstützen, die zu einer Nachprüfung antreten müssen. Von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) heißt es dazu auf Anfrage, dass gerade das Wiederholen von Lernstoff zur Vorbereitung auf Nachprüfungen dienen könne.
Auch Evelyn Kometter, Dachverbandsvorsitzende des Elternvereins für öffentliche Pflichtschulen, sieht keinen großen Unterschied zwischen dem Wiederholen von Schulstoff und dem Lernen für eine Nachprüfung. „Das eine schließt doch das andere nicht aus“, so die Elternvertreterin.
Zu wenig
Die Sommerschule insgesamt bezeichnet Kometter im Gespräch mit dem KURIER aber als „Notbehelf auf Sparschiene“, weil zu wenig Stunden an zu wenig Standorten angeboten werden. Deswegen fordert die Elternvertreterin „eine bessere Organisation und ein breiteres Angebot, damit mehr Schüler gefördert werden können“.
Erika Tiefenbacher, Direktorin der Mittelschule Währing, sieht hingegen in der Sommerschule im Grunde ein sinnvolles Konzept. Gerade sozial schwache Schüler und Jugendliche mit nichtdeutscher Muttersprache müssten auch in den Ferien besonders gefördert werden.
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Das Angebot werde gerne angenommen. „Die meisten Eltern sind dankbar für die Möglichkeit der kostenlosen Nachhilfe“, erklärt Tiefenbacher dem KURIER. Die Forderung der SPÖ versteht die Direktorin nicht so ganz. „Das machen wir ja jetzt schon, auch ohne dass uns das irgendjemand sagt“, so Tiefenbacher.
Weniger Anmeldungen
Die Sommerschule wurde 2020 ins Leben gerufen, um die Versäumnisse von Schülern aufgrund der Coronapandemie nachzuholen. Die Teilnahme ist freiwillig und kostenlos.
Für die heurige Sommerschule haben sich rund 33.000 Kinder und Jugendliche angemeldet. In den vergangenen beiden Jahren waren es rund 39.000.
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