Dörfler: "Tut mir leid, dass es das Hypo-Problem gibt"

Gerhard Dörfler dementiert, der Verfasser des Briefes zu sein.
Einstiger Landeschef bot Bayern im März 2009 neue Haftungen an.

Die Causa Hypo wird jeden Tag um ein delikates Detail reicher. So wurde Dienstagabend im ORF-Report ein Brief präsentiert. Absender der brisanten Post an Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon war Ex-Landeshauptmann Gerhard Dörfler. Er bot den bayerischen Mehrheitsaktionären noch im März 2009, also knapp acht Monate vor der Notverstaatlichung, weitere Landeshaftungen an – obwohl die Landeshaftungen damals bereits um die 20 Milliarden Euro ausmachten.

"Nur Signal an Bayern"

Dörfler stellt gegenüber dem KURIER klar, definitiv nicht der Verfasser des Briefes zu sein. "Am Ende des Briefes befindet sich nur meine gestempelte Unterschrift. Ich habe den Brief nicht verfasst und auch nicht unterschrieben", sagt Dörfler.

Aber der ehemalige Landeschef gibt zu, dass es Gespräche mit der Hypo gab: "Die Hypo forderte im März 2009 eine Kapitalerhöhung vom Land Kärnten. Das lehnte ich ab. Aber um ein positives Signal zu senden und die Belegschaft zu beruhigen, die damals Kürzungen von Arbeitsplätzen befürchtete, boten wir an, bei einer positiven Entwicklung der Bank die Landeshaftung zu erhöhen", erklärt Dörfler die Situation im März 2009.

Die Hypo benötigte Anfang 2009 eine 700 Millionen Euro schwere Eigentümer-Kapitalspritze. Die Bayerische Landesbank wollte die Summe nicht alleine tragen und verlangte, dass auch das Land Kärnten zahlt.

Auch der damalige Kärntner ÖVP-Obmann und Aufsichtsratsvorsitzende der Landesholding Josef Martinz, der nicht rechtskräftig zu fünfeinhalb Jahre Haft wegen Untreue verurteilt ist, sprach seinerzeit von einem Signal nach Bayern. Man überlege, die bestehende alte Landeshaftung von 20 Milliarden Euro um bis zu eine Milliarde zu erhöhen, erklärte Martinz damals.

Der Ex-FPK-Landeshauptmann will sich jetzt zwar nicht wie sein Nachfolger Peter Kaiser (SPÖ) für das Hypo-Desaster entschuldigen. "Auch beim Linzer Swap Skandal hat sich kein Politiker entschuldigt." Aber Dörfler signalisiert zumindest ein wenig Reue: "Es tut mir zutiefst leid, dass es das Hypo-Problem gibt. Und es muss in einem U-Ausschuss geklärt werden, warum die Fehler passiert sind."

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