Gewessler: "Die Bürger sind oft viel weiter, als die Politiker denken"

Interview, Leonore Gewessler
Die Klimaministerin über alte und neue Projekte.

2021 war für Klima- und Energieministerin Leonore Gewessler durchaus erfolgreich. Sie brachte mehrere große Gesetzespakete zum Abschluss, etwa das Ökostromgesetz zum Ausbau der Erneuerbarer Energien, das Klimaticket, den Start in die ökologische Besteuerung mit der CO2-Bepreisung, das Dosenpfand und den „Klimarat der Bürger“, der Mitte Jänner starten wird. Am Montag gab zudem noch die EU-Kommission grünes Licht für den Ökostromausbau bis 2030. Geprüft wurde dort, ob das Gesetz mit dem EU-Wettbewerbsrecht in Einklang steht.

Akzeptanz Windkraft

Was kommt jetzt auf die Bürger zu beim Erneuerbaren-Ausbau? Gibt es eigentlich einen gesellschaftlichen Konsens für die vielen neuen Windräder und Fotovoltaik-Anlagen, die für das Stromziel 2030 nötig sind? „Ich glaube, dass die Bevölkerung oft sehr viel weiter ist in dieser Frage, als wir Politikerinnen und Politiker denken“, sagt die Klimaministerin im KURIER-Interview. „Wir sehen das in einigen Gemeinden, wenn dort einmal ein Haushalt den Anfang mit einer Fotovoltaikanlage gemacht hat, dann steckt das oft alle anderen an, die wollen dann auch eine.“

Hohe Akzeptanz ortet Gewessler auch bei Windkraft. Da gebe es zwar immer wieder Diskussionen. „Aber überall dort, wo die Gemeinden gut eingebunden sind, und alle etwas davon haben, gibt es auch eine hohe Akzeptanz. Die Abstimmungen über neue Windanlagen gehen nämlich zum allergrößten Teil positiv aus.“

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