Die 28. Klimakonferenz startet unter denkbar schlechten Vorzeichen

Die 28. Klimakonferenz startet unter denkbar schlechten Vorzeichen
Gastgeber Emirate wollen die grüne Konferenz für neue Öl-Deals nutzen, Nachbarland Saudi-Arabien will unterentwickelte afrikanische Länder von seinem Öl „abhängig machen“

Nach einem Jahr mit zahlreichen Hitzerekorden und Dürren beginnt heute, Donnerstag, wieder eine Klimakonferenz – und wieder könnten die Erwartungen an das UNO-Gremium kaum geringer sein.

Im Vorjahr hatte die Klimakonferenz im ägyptischen Sharm-El-Sheik wie befürchtet kaum Fortschritte gebracht. Bei der am Donnerstag beginnenden 28. Klimakonferenz (COP, conference of parties) ist die Ausgangslage dennoch besonders schwierig. Der COP-Präsident ist Sultan Al Jaber, im Zivilberuf ist er CEO des staatlichen Ölkonzerns der Emirate, ADNOC (dieser ist auch an der österreichischen OMV beteiligt).

Medien hatten vor wenigen Tagen aufgedeckt, dass Al Jaber die COP-Gipfelgespräche auch dazu nützen will, um mit Staats- und Regierungschefs von Schwellenländern neue ADNOC-Öl- und Gasdeals zu schließen.

Noch problematischer ist, was Medien rund um Saudi-Arabiens Ölindustrie aufgedeckt haben: „Saudi Arabia’s grand plan to ’hook’ poor countries on oil“, titelte der Guardian, also der saudische Masterplan, wie man arme Länder vom saudischen Öl ,abhängig’ macht. Statt einer Reduktion geht es dem absolutistischen Staat unter der Führung von Kronprinz Mohammed bin Salman Al Saud also um neue Märkte, vor allem in Afrika.

Geplant seien demnach nicht nur Milliardeninvestitionen in fossile Infrastruktur, sondern auch Stromproduktion in küstennahen Schiffen, die Öl verstromen, als auch der Aufbau einer eigenen Produktion von Verbrennerautos in Afrika. Südlich der Sahara besitzen nämlich nur drei Prozent der Menschen derzeit ein Auto.

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