Demo in Wien: Kritik an der Gewalt an Zivilisten im Gazastreifen

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„Wir hätten viel früher auf die Straße gehen sollen“, rief die Geschäftsführerin von Amnesty International bei einer Kundgebung vor dem Parlament in Wien.

„Free, free, Palestine!“ Die üblichen Rufe ertönten am Dienstagabend bei einer Kundgebung vor dem Parlament in Wien. Mehrere NGOs, darunter Amnesty International Österreich (AI), hatten zur Demo gerufen, und knapp 500 Menschen kamen an diesem ersten Sommerabend im August zum Ring.

„Wir gehen friedlich auf die Straße. Wir dulden keine Gewalt“, erklärte ein Sprecher von Amnesty zu Beginn der Kundgebung. Machte dann aber auch klar: „Die Rechtfertigung von Gewalt an Zivilisten hat auf unserer Demo keinen Platz.“ Shoura Zehetner-Hashemi, eine der beiden Geschäftsführerinnen von AI, räumte ein: „Wir hätten viel früher mit der Zivilgesellschaft auf die Straße gehen sollen.“

Gefordert wurde unter anderem: Sofortiger dauerhafter Waffenstillstand, Aufhebung der Blockade des Gazastreifens, Wiederaufnahme der Finanzierung humanitärer Hilfe, Freilassung aller Geiseln.

Ständig Zwischenrufe

Nicht bei allen Teilnehmern kam die Bitte um gewaltfreies Demonstrieren an. So stürmte etwa eine Frau die Bühne. Später brüllte eine kleine Gruppe so lautstark die immer gleichen Parolen, dass die Redner nur schwer zu verstehen waren.

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