Stocker: "Diese drei Worte sind ein Vermächtnis"

++ HANDOUT ++ GEDENKEN AN DIE BEFREIUNG VOM NATIONALSOZIALISMUS UND AN DIE BEENDIGUNG DES ZWEITEN WELTKRIEGES IN EUROPA: STOCKER
Bundeskanzler Christian Stocker erinnert am 70. Jahrestag der Staatsvertragsunterzeichnung an die "Freiheit als Aufgabe".

An den Ort des Geschehens vor 70 Jahren - das Obere Belvedere - lädt das Bundeskanzleramt ein, um dem 15. Mai 1955 zu gedenken. Jenem Tag, an dem der damalige Außenminister Leopold Figl "Österreich ist frei" verkündete.

Bundeskanzler Christian Stocker erinnert in seiner Rede beim Staatsakt anlässlich des 70. Jahrestages der Unterzeichnung des Staatsvertrages an diesen Satz. "Diese drei Worte sind mehr als ein historischer Satz. Sie sind ein Vermächtnis."

An eben diesem Tag habe Österreich nach den Kriegsjahren wieder seine "lang ersehnte Freiheit, Unabhängigkeit und staatliche Souveränität wieder erlangt". Junge Menschen erfuhren damals, so Stocker weiter, "was es bedeutet in einem freien Land zu leben. Während andere Länder geteilt wurden, blieb Österreich ein Ganzes."

Es blieb auch ungeteilt, so der Kanzler weiter, "weil Mut, Einigkeit und Pragmatismus stärker waren als Gräben und Parteigrenzen". 

Stocker: "Diese drei Worte sind ein Vermächtnis"

Es sei insbesondere der politischen Kultur des Landes zu verdanken, die gewusst habe, dass nur "die Einheit zur Freiheit führt". Es sei zudem dem Mut zum Diskurs zu verdanken, dem Mut zur Gesellschaft mit Rechten und Pflichten und jenem zur  Kompromissfähigkeit, dass Österreich heute eines der "schönsten, wohlhabendsten und sichersten Länder dieser Erde" ist.

Stocker: "Diese drei Worte sind ein Vermächtnis"

Heute sei die Welt indes eine andere, so der ÖVP- und Regierungschef, die Bedeutung der Freiheit gewachsen.  "Und gerade weil wir frei sind, haben wir uns 1994 (Anm. EU-Beitritt) ganz bewusst dafür entschieden, gemeinsam stark zu sein."

Die Neutralität sei niemals eine Gesinnungsneutralität (gewesen), meine nie Gleichgültigkeit. "Niemals gleichgültig gegenüber Unrecht, niemals neutral gegenüber Angriffen auf die Freiheit anderer." 

Die Freiheit werde allerdings bedroht, verlange nach Mut, Zusammenhalt und Vertrauen. "Die Generation von 1955 hat uns gezeigt, was möglich ist: Mit Mut, mit Weitsicht und mit Entschlossenheit haben sie ein neues Österreich aufgebaut."

Es liege an uns, dass eben diese Freiheit lebendig bleibe, verteidigt und gestaltet werde. 

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