Verfahren gegen Grasser: Warum hat das so lange gedauert?

Verfahren gegen Grasser: Warum hat das so lange gedauert?
Am Dienstag gibt es in der Berufung zur Buwog-Causa ein Urteil. Fast 16 Jahre sind seit der ersten Anzeige vergangen. Warum es in großen, clamorosen Causen oft zu überlangen Verfahren kommt.

5.635 Tage und Nächte. So lange sei das Buwog-Verfahren „wie ein Schatten“ über ihm gelegen. Das allein sei schon die Höchststrafe, sagte Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser am Freitag in seinen Schlussworten im Berufungsverfahren am Obersten Gerichtshof (OGH). Es ist das letzte Kapitel einer Causa, die – sagen wir einmal so – ein Ausreißer ist in der österreichischen Rechtsgeschichte.

Was hat da so lange gedauert? Die einfache Antwort: Die Causa rund um den Verkauf von 60.000 Wohnungen aus Staatseigentum in die Privatwirtschaft ist umfangreich. Die kompliziertere Antwort betrifft das Spannungsfeld, das einem Rechtsstaat inhärent ist: Die Strafverfolgung möchte verfolgen, der Verfolgte möchte sich schützen. 

Und je stärker beide Seiten ihre verfügbaren Mittel einsetzen, desto länger dauert das Ganze. In „clamorosen“ Verfahren wie der Buwog verschärft sich die Lage schon allein durch die öffentliche Aufmerksamkeit.

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