Hundstorfers Auftakt: "Kurs halten, wenn die See rau ist"
Rudolf Hundstorfer bleibt in seiner Hofburg-Kampagne bei der Botschaft: "Es ist keine Zeit für Experimente. Nur mit Erfahrung kann der Bundespräsident auch in schwierigen Zeiten Österreich weiterhin Stabilität und Sicherheit geben." Das unterstrich der SPÖ-Kandidat auch am Donnerstagabend bei seinem Wahlkampfauftakt. Als Location hatte das Team des roten Hofburg-Bewerbers eine Veranstaltungshalle im Wiener Arbeiterbezirk Floridsdorf ausgewählt, das Colosseum XXI. Der Einladung gefolgt waren mehrere hundert Parteifreunde, darunter geschlossen die SPÖ-Regierungsmannschaft, Wiens Bürgermeister Michael Häupl, der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl, ÖGB-Präsident Erich Foglar und Altkanzler Franz Vranitzky, der gemeinsam mit der früheren Siemens-Chefin Brigitte Ederer das Personenkomitee für Hundstorfer anführt.
Kanzler Werner Faymann rühmte, dass Hundstorfer das Herz am rechten Fleck habe, Fels in der Brandung sei und für soziale Sicherheit, Menschlichkeit, Ordnung und ein faires Leben stehe. Nicht minder euphorisch geschildert wurde der Hofburg-Anwärter von Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser. Für sie verkörpert Hundstorfer den sozialdemokratischen Traum. Aus einfachen Verhältnissen stammend habe er eine Ausbildung absolviert und sei über die Arbeitnehmervertretung in die Politik gelangt. Für Oberhauser stellt Hundstorfer Kraft seiner Persönlichkeit den idealen Kandidaten dar, "einer, der Kurs hält, auch wenn die See rau ist".
Hundstorfer selbst sprach sich deutlich gegen extreme Positionierungen aus: "Aufwiegeln und Aufhetzen ist nie eine Leistung." Seine Devise sei: "Verhandeln statt verhetzen. Ergebnis statt Ärger." Das habe er schon in seinen Funktion als Jugendvertrauensrat sowie als Gewerkschafter so gehalten. Trotz der nicht unbedingt flammenden Rede wurde Hundstorfer - der von seiner Frau begleitet wurde - mit stehenden Ovationen bedacht. Auch sein neues Wahlkampfvideo wurde veröffentlicht. Zum Abschluss gab die Parteiprominenz noch die Bundeshymne zum Besten.
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