Bürgerforum: Einsatz für Volksbefragung

Bürgerforum: Einsatz für Volksbefragung
Schützen am Gebirge: Banker Siegfried Mollatz kandidiert für das Amt des Bürgermeisters. Er will Bevölkerung auch zur Nordumfahrung befragen.

Es gibt sicher gemütlichere Pflaster für Kommunalpolitiker als die Gemeinde Schützen am Gebirge, wo eine geplante Umfahrungsstraße seit Jahren für Aufregung in der Bevölkerung sorgt. Dennoch hat sich Siegfried Mollatz entschieden, im kommenden Herbst für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren.

"Ich will Dinge verändern, verbessern, Strukturen aufbrechen", sagt der Bankangestellte in Altersteilzeit, der sich im "unabhängigen Bürgerforum Schützen (uBf)" engagiert. Mollatz ist kein politischer Quereinsteiger, sondern kennt die Arbeit in der Gemeindestube auch von innen. Von 1992 – 2001 saß er für die ÖVP im Gemeinderat, die auch den amtierenden Ortschef stellt.

Dass der 58-Jährige gerade im uBf seine politische Heimat gefunden hat, hängt auch mit der umstrittenen Umfahrungsstraße zusammen. "Ich bin der Meinung, dass wir diese Straße nicht brauchen. Wir müssen doch auch an die Umwelt und an unsere Kinder und Enkelkinder denken. Das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen. Eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs ist noch ausständig", erklärt der Spitzenkandidat des uBf.

Tatsächlich spaltet das Straßenprojekt seit Jahren die Menschen in der Gemeinde. Wie viele gegen oder für die sogenannte Nordumfahrung sind, kann derzeit nur geschätzt werden. Konkrete Zahlen gibt es nicht. "Wenn man objektive Daten will, muss man das Volk befragen, und genau das werde ich als Bürgermeister tun. Dann haben wir endlich Klarheit. Das Ergebnis dieser Volksbefragung ist zu akzeptieren, egal wie sie ausgeht", sagt Mollatz, der weiß, dass ein "Nein" zur Straße für Landesrat Helmut Bieler zwar keine rechtliche Bindung hätte, "aber der Druck würde größer werden."

Servicestelle

Doch nicht nur das Straßenthema brennt dem Banken-Controller und seinen Mitstreiterin im uBf unter den Nägeln. Das Gemeindeamt soll zur Bürger­servicestelle aufgewertet werden. "Es soll Servicestelle und Kommunikationszentrum für alle Ortsangelegenheiten der Schützener werden. Die Gemeindenachrichten sollen auf monatlicher Basis informieren und nicht Parteiaussendungen des Bürgermeisters sein", sagt Gunter Theuer, Listenführer des uBf. Das uBf will bei der Wahl auf sieben Mandate kommen und mit Mollatz den Bürgermeister stellen.

Derzeit setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen: 8 ÖVP, 6 SPÖ und 5 uBf.

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