Budgetrede findet wie geplant statt: Hohes Defizit erwartet

Budgetrede findet wie geplant statt: Hohes Defizit erwartet
Auch das Budget 2021 steht im Zeichen der Coronakrise. Koalitionsinterne Gespräche sind weitgehend abgeschlossen

Die zweite Budgetrede von Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) wird kommenden Mittwoch trotz der aktuellen Covid-Infektionen im Beraterstab der Regierung wie geplant stattfinden. Das hat das Finanzministerium am Dienstag auf APA-Anfrage bestätigt. Geprägt wird das Budget 2021 wie das laufende Jahr durch die Coronakrise. Das Defizit wird zwar etwas sinken, mit über sechs Prozent der Wirtschaftsleistung aber voraussichtlich den zweithöchsten Wert der Zweiten Republik erreichen.

Im Finanzministerium heißt es dazu, dass viele wegen der Coronakrise gestartete Hilfsmaßnahmen noch kommendes Jahr im Budget spürbar werden. Darunter etwa der "Verlustrücktrag" bei Unternehmenssteuern, die Kosten der verlängerten Kurzarbeit und der Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie. Auch der von der EU-Kommission noch nicht freigegebene Fixkostenzuschuss wird im Budget eingeplant.

Neue Defizitprognose am Freitag

Für heuer wurde zuletzt ein Rekorddefizit von 10,5 Prozent der Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt/BIP) erwartet. Eine neue Defizitprognose - sowohl für heuer als auch für nächstes Jahr - werden die Wirtschaftsforschungsinstitute WIFO und IHS bei ihrer Konjunkturprognose am Freitag vorlegen.

Details zu den inhaltlichen Schwerpunkten des Budgets abseits der Krisenbekämpfung waren vorerst nicht zu erfahren. Neben den Folgen der Coronakrise hat die Regierung aber eine Reihe von Projekten angekündigt, die im Budget berücksichtigt werden müssten. So will Infrastrukturministerin Leonore Gewessler kommendes Jahr 95 Mio. Euro in die erste Phase des 1-2-3-Tickets investieren. Auch die angekündigte Pflegereform wird zusätzliche Mittel brauchen.

Kampf gegen Rekordarbeitslosigkeit

Als zentrales Thema hat die Regierung zuletzt die Bekämpfung der Rekordarbeitslosigkeit genannt. So sind 700 Mio. Euro für eine Arbeitsstiftung vorgesehen. Schwerpunkte gibt es traditionell auch im Bereich der Sicherheit und der Bildungspolitik. Für 2022 ist zudem eine Anhebung der Uni-Finanzierung fällig - inklusive der von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bis zum Ende der Legislaturperiode angekündigten Technische Universität in Linz. Abzuwarten bleibt, ob es kommendes Jahr erste Schritte für die angekündigte "ökosoziale Steuerreform" gibt. Eine Arbeitsgruppe haben ÖVP und Grüne schon im Februar eingesetzt.

Die inhaltlichen Gespräche für das Budget 2021 sind nach Angaben aus Koalitionskreisen jedenfalls weitgehend abgeschlossen. Präsentieren will Blümel die Details bei seiner Budgetrede im Nationalrat am Mittwoch - also drei Tage nach der Wiener Gemeinderatswahl, bei der der Finanzminister am Sonntag als Spitzenkandidat antritt.

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