Blümel, Kneissl & Co.: Das sind die Fixstarter

Die türkis-blaue Runde der Chef-Verhandler
Immer mehr mögliche Minister-Namen der künftigen Regierung sickern durch. Ein Überblick.

Offiziell werden in den türkis-blauen Koalitionsverhandlungen derzeit nur Inhalte ausgeschnapst – hinter den Kulissen ging der Poker um Ministerposten jedoch längst los. Und dabei kristallisieren sich nun immer mehr Namen heraus, mit denen man in einer kommenden Regierung wohl rechnen darf.

So gilt es laut ÖVP-Insidern als de facto fix, dass Wiens ÖVP-Chef Gernot Blümel Kanzleramtsminister wird. Wolfgang Sobotka, derzeit Innenminister, soll gesetzt sein – in welchem Ressort, ist allerdings noch unklar. Theoretisch, heißt es aus Verhandlerkreisen, könnte Sobotka auch das Amt von der Nationalratspräsidentin Elisabeth Köstinger erben, wenn sie vom Parlament in die Regierung wechselt. Laut ÖVP-Kreisen ist dies nach wie vor noch eine Möglichkeit. Fixstarterin im Regierungsteam von Sebastian Kurz ist indes Casinos-Chefin Bettina Glatz-Kremsner. Aller Voraussicht nach wird sie Wirtschaftsministerin – möglich wäre auch das Finanzressort. Dafür ist immer noch Ex-Rechnungshof-Präsident Josef Moser im Gespräch. Hier lautet das Duell Schwarz gegen Türkis: Die ÖVP-Landeshauptleute wollen den Föderalismus-Kritiker verhindern.

Auch auf der blauen Seite lichtet sich der Nebel um Personelles langsam aber sicher. So sollen etwa Norbert Hofer als Infrastrukturminister und Karin Kneissl als Außenministerin vorgesehen seien. Nach wie vor gilt FPÖ-General Herbert Kickl als möglicher Chef eines um die Gesundheitsagenden erweiterten Sozialressorts. Als Finanzstaatssekretär wird der burgenländische Landesrat Alexander Petschnig gehandelt. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache liebäugelt damit, selbst das Verteidigungsressort als "eine Art Heimatschutz-Ressort" zu führen – mit der blauen Jung-Abgeordneten Petra Steger als Sportstaatssekretärin.

Offen ist, wie die Ressorts Inneres und Justiz besetzt werden. Wie der KURIER erfuhr, will Bundespräsident Alexander Van der Bellen verhindern, dass beide Ministerien in den Händen ein- und derselben Partei sind – obwohl dies zuletzt der Fall war. FPÖ-Kreisen zufolge hat Volksanwalt Peter Fichtenbauer nur geringe Chancen auf das Justizressort, genannt wird immer wieder die ÖVP-Abgeordnete Michaela Steinacker.

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