Bioethik-Chefin: Impfpflicht nur für Gesundheitspersonal und über 60-Jährige
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Christiane Druml ist eine österreichische Juristin und Bioethikerin. Seit 2007 ist sie Vorsitzende der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt der Republik Österreich.
Die Impfpflicht steht im Mai ein weiteres Mal auf dem Prüfstand: Die vier Experten einer Kommission müssen wieder einen Bericht abliefern, ob eine Impfpflicht medizinisch sinnvoll und rechtlich möglich wäre. Im März wurde die Impfpflicht wegen der Omikron-Variante ausgesetzt (mehr dazu hier) – und dazu könnte es nun wieder kommen.
Eine Impfpflicht für alle ist ein massiver Grundrechtseingriff, der entsprechend zu rechtfertigen wäre: Die Omikron-Variante ist bekanntlich viel infektiöser als ihre Vorgänger - auch Geimpfte stecken sich an und geben das Virus weiter. Der modifizierte Impfstoff wird erst im September erwartet. Was die aktuellen Impfstoffe aber nach wie vor können: Sie schützen gut vor schweren Verläufen.
Christiane Druml, Vorsitzende der Bioethik-Kommission, rät deshalb zu einem Umdenken: So wichtig sie sei, um die Pandemie zu bewältigen, sei die allgemeine Impfpflicht immer die „ultima ratio“. Die Bioethik-Kommission habe schon seit längerem empfohlen, sich vordringlich auf einzelne Gruppen zu fokussieren, sagt sie, und nennt konkret Gesundheitsberufe (inklusive Apotheker), Personen ab 60 Jahren und Risikopatienten aller Altersgruppen.
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