Matura: Polaschek will vorwissenschaftliche Arbeit abschaffen

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Bereits im Schuljahr 2024/2025 soll es keine verpflichtende VWA mehr geben, so der zuständige ÖVP-Minister Martin Polaschek.

Zum vierten Mal trafen sich am Dienstag Experten, um über die Modalitäten der Matura zu beraten. Konkret darüber, ob die vorwissenschaftliche Arbeit (VWA), die derzeit für allen Maturantinnen und Maturanten einer AHS verpflichtend ist, auch in Zukunft integraler Bestandteil der Reifeprüfung sein soll. 

Soll sie nicht, wenn es nach dem Rat der Experten und dem zuständigen Wissenschafts- und Bildungsminister Martin Polaschek geht. 

Der Expertenrat, dem Lehrer-, Eltern- und Schülervertreter ebenso angehören wie Experten aus dem Lehrer-Ausbildungs- und KI-Bereich, kommt zu dem Schluss, dass die VWA nicht länger verpflichtend sein soll. 

Läuft alles nach Polascheks Plan, soll die Verpflichtung noch vor dem Sommer fallen und für das Schuljahr 2024/2025 gelten. "Wir werden die verpflichtende VWA abschaffen", lässt Polaschek nach dem Expertenrat wissen. "Ich bin der Überzeugung, dass es nicht immer starre Vorgaben braucht, sondern mehr Entscheidungsmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler."

Durch das Entfallen der verpflichtenden VWA muss in einem anderen Fach mündlich maturiert werden. Natürliche stünde es Maturanten auch weiterhin frei, eine VWA zu verfassen, so Polaschek weiter.

Um dennoch in wissenschaftlichem Arbeiten, Exzerpieren und Zitieren Übung zu erlangen, soll in den Semestern vor der Matura darauf im Unterricht eingegangen werden. So zumindest der Plan. 

Diplomarbeiten an Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) sollen hingegen bestehen bleiben. Die Diplomarbeit biete die Chance, berufsspezifische Denkweisen und Kompetenzen darzulegen und sei praxisorientiert, lautet die Begründung  des Bildungsressorts.

Abschlussarbeiten an Berufsbildenden Mittleren Schulen (BMS) sollen wie die VWAs entfallen. Als Grund führt Polascheks Ressort hier die ohnehin "stark fachpraktisch ausgerichtete schulische Laufbahn" an. Statt der Abschlussarbeit soll es "neue Instrumente der Reflexion im Rahmen des Fachunterrichts" geben.

Von den Neuerungen betroffen sein werden rund 40.000 Maturantinnen und Maturanten pro Jahr.  Rund 17.000 davon sind Absolventen der AHS, zirka 23.000 der BHS, und bis zu 15.000 sind  Absolventen on BMS.

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