Zur Bestellungsliste von Wissenschaftsminister Martin Polaschek äußerten sich mehrere Mitglieder der Wissenschafts-Community kritisch auf Twitter. Ihnen missfällt etwa die Ernennung einer Sektionsleiterin aus dem Finanzministerium sowie eines Sektionsleiters aus dem Innenministerium. Die Sorge: So werde eine zusätzliche Verwaltungsebene eingezogen und die Positionen gleichzeitig mit fach- und wissenschaftsfremden Personen besetzt. Das Wissenschaftsministerium hingegen begründet die Bestellung mit der (Leitungs-)Erfahrung im öffentlichen Dienst sowie vorangegangener Lehrtätigkeit an Hochschulen. Es handle sich um verdiente Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten Bereichen der Gesellschaft.
Unter den Mitgliedern der ÖVP-nahen Studierendenvertretung AktionsGemeinschaft (AG) sorgte kürzlich aber noch eine andere Bestellung für Aufregung: Keya Baier von den Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS)sollte an der Uni Salzburg Universitätsrätin werden. Die 23-Jährige ist aktuell Vorsitzende der Österreichischen Hochschülerschaft. Die AG zeigte sich „entsetzt“. Es sei „äußerst unüblich“, Studierende als Universitätsrätinnen zu entsenden. Laut Gesetz dürfen zudem keine Funktionäre einer politischen Partei Universitätsräte sein. Baier soll laut Angaben der ÖH Polaschek auf den Sachverhalt aufmerksam gemacht haben, die Letztentscheidung liege nun bei ihm.
Unter den anderen Uni-Räten befindet sich etwa die Leiterin des Momentum Instituts (und ehemalige ÖH-Vorsitzende) Barbara Blaha. Sie war zuletzt Uni-Rätin an der Uni Salzburg und wird künftig im Rat der Uni Wien sitzen. In den Rat der Akademie der bildenden Künste in Wien zieht die frühere ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner ein. Auch viele Wirtschaftsvertreter befinden sich auf der Liste. Uni-Rat in Linz wird etwa Verbund-Vorstandsvorsitzender Michael Strugl.
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