Asyl: Verhandlungen zwischen türkiser "Härte" und blauer "Schikane"

Asyl: Verhandlungen zwischen türkiser "Härte" und blauer "Schikane"
In den Koalitionsverhandlungen soll die FPÖ gefordert haben, Gesundheitsleistungen für Asylwerber auf ein Minimum zu reduzieren. Theoretisch machbar, sagt Europarechtler Obwexer.

Auf den ersten Blick scheinen ÖVP und FPÖ beim Asylthema recht einig: Beide wollen einen härteren Kurs – inklusive mehr Abschiebungen und weniger Familiennachzug. In den bisherigen Verhandlungen gestaltet sich das Thema aber doch komplizierter, ist aus der ÖVP zu hören. 

Einerseits stelle sich die Frage der Machbarkeit. Nicht alles, was die FPÖ sich vorstellt bzw. in ihrem Wahlprogramm gefordert hat, sei rechtlich umsetzbar oder praktikabel. Vom rechtsextremen Kampfbegriff „Remigration“ ganz zu schweigen. Und andererseits: „Wir sind dabei, wenn es darum geht, streng, hart und gerecht vorzugehen. Aber manches, was die FPÖ vorschlägt, grenzt an Schikane.“

Ein aktuelles Beispiel wäre der blaue Vorstoß, der über die Krone publik wurde: Aus „Verhandlerkreisen“ wird berichtet, dass die medizinische Versorgung von Asylwerbern auf eine Notversorgung beschränkt werden soll. Dafür soll ihnen auch ein „kleiner Beitrag“ aus der Grundversorgung abgezogen werden. Zudem soll ein anerkannter Flüchtling nur dann vollen Zugang zum Gesundheitssystem bekommen, wenn er gewisse Integrationskriterien erfüllt. Angeblich wurde dazu ein rechtliches Gutachten in Auftrag gegeben.

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