Aschbacher und der Baby-Hunderter: Inszeniert und desinfiziert

Aschbacher und der Baby-Hunderter: Inszeniert und desinfiziert
Ministerin gibt nach Anfrage im Parlament zu, dass ein Foto, in dem sie einem Baby einen Hundert-Euro-Schein gibt, gestellt war. Aber: Sauber war's.

Babys greifen bekanntlich alles an. Und Politiker setzen sich gerne in Szene. Eine gefährliche Mischung. 

So dürfte sich zumindest das Foto erklären, das Anfang Juni in den sozialen Netzwerken für Furore gesorgt hat: ÖVP-Familienministerin Christine Aschbacher ist darauf zu sehen, wie sie sich zu einem Baby beugt und ihm einen Hundert-Euro-Schein hinhält. "Das Baby hat danach gegriffen", schilderte die ÖVP-Ministerin später - und sorgte mit dieser Erklärung erst recht für Lacher. 

Dass die Eltern des Babys einen Bezug zur steirischen ÖVP haben dürften und das Foto nicht gerade als spontaner Schnappschuss durchgeht (zumal es ein Kanzleramtsmitarbeiter geschossen und der Kronen Zeitung zur Verfügung gestellt hatte) - diese Einwände wischte man im Büro der Ministerin stets vom Tisch.

Es habe sich um eine "spontane Aktion" gehandelt, hieß es dort. Von einer Inszenierung könne keine Rede sein. 

Jetzt aber ist klar: Das Foto war gestellt. Das gesteht die Ministerin aktuell in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage ein, wie die Kleine Zeitung berichtet. 

Zunächst erklärt sie darin, dass "keine Gelder aus den Härtefallfonds in bar ausbezahlt werden". Die Richtlinien für den Familien-Härtefonds sehen ja vor, dass die Auszahlung auf ein Konto im Inland zu erfolgen hat. 

Zur Entstehungsgeschichte erklärt sie: "Die Familie hat sich in Zusammenhang mit der positiven Zuerkennung einer Leistung aus dem Corona-Familienhärtefonds an mein Büro gewandt. Daraus hat sich die Möglichkeit ergeben, hierzu symbolische Fotos zum Start der Auszahlungen zu machen."

"Symbolhafte Übergabe"

Und sie stellt zur Beruhigung aller, die ihr eine Sorglosigkeit in Bezug auf Corona unterstellen könnten, klar: "Das desinfizierte Geld wurde nur zur symbolhaften Übergabe verwendet."

Kurzum: Zwar war die Aktion nicht ganz so sauber, wie ursprünglich behauptet, aber das Geld war sauber. 

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