Anschober: Die nächsten 48 Stunden entscheiden
Anschober in der Defensive: Kritik an Zahlen und drohenden Schulschließungen
Tag 10 des Lockdowns. Wie wirksam die Ausgangsbeschränkung bis dato war, das ist noch ungewiss. Fix ist nur, dass die heute, Donnerstag, veröffentlichte Zahl der Neuinfektionen höher sein wird.
Der Grund ist laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober das EMS (Epidemiologisches Meldesystem), in dem noch vor einem Jahr "nur wenige 1.000 Meldungen" pro Jahr eingespeist wurden - "nun sind es Tausende pro Tag", so Anschober.
Aufgrund der erst im Nachhinein eingepflegten Zahlen ist "davon auszugehen, dass die heutigen Daten höher sind".
Was das für etwaige, weitere Maßnahmen mit sich bringt und wann ein womöglich schärferer Lockdown kommt, dazu wollte sich Anschober auf Nachfrage nicht äußern. "Die Prognose-Rechner arbeiten derzeit. In den nächsten 48 Stunden wird entschieden, ob es Nach-Justierungen geben muss."
Ob Schulschließungen dezidiert ausgeschlossen werden können, das konnte der grüne Gesundheitsminister weder bestätigen noch dementieren. Ein genauer Fahrplan und Details zu Maßnahmen sei erst in Erarbeitung.
Berücksichtigt wird laut Anschober aber nicht nur das Infektionsgeschehen an den Schulen, sondern auch welche Auswirkungen weitere Maßnahmen auf das "Gesamtsystem" hätten. Der "große Erfolg im Frühling mit dem damaligen Lockdown" ist aus Sicht des Gesundheitsministers nämlich deshalb gelungen, weil damit ein "drastisches Verringern der Kontakte und Begegnungssituationen" erreicht worden sei.
Im Frühjahr sei eine Verringerung der "Bewegungsintensität" auf die Hälfte bis ein Viertel erreicht worden, sagte Anschober. Nun werde man sich quer durch alle Bereiche ansehen, wie viele Infektionsfälle in einem bestimmten Bereich auftreten und wie diese Bereiche auf die Bewegungsintensität wirken - von der Gastronomie, über den Handel bis zur Schule, schilderte Anschober die Beurteilungskriterien für weitere Maßnahmen.
Bildungsminister Heinz Faßmann hatte am Mittwoch betont, die Frage der Schulschließungen liege nun in der Hand Anschobers sowie der Regierungsspitze.
Fix ist, dass die Ausgangsbeschränkung um weitere 10 Tage verlängert wurde.
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