AHS-Lehrer wollen 2 Milliarden mehr Budget

APA13713106 - 15072013 - WIEN - ÖSTERREICH: Lehrer-Chefverhandler Paul Kimberger (3.v.l.) und weitere Lehrervertreter am Montag, 15. Juli 2013, vor Beginn einer Verhandlungsrunde zum Lehrerdienstrecht in Wien. APA-FOTO: HERBERT NEUBAUER
Gewerkschaft wittert neue Kürzungen statt mehr Geld für Unterricht.

"Damit Österreichs Schulwesen über Ressourcen verfügt, die dem OECD-Mittelwert (3,8 %) entsprechen, müssten ihm jährlich zwei Milliarden Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt werden. Dieses Volumen würde den Bewegungsspielraum schaffen, den Schulen brauchen, um Autonomie leben zu können", richtet der Zentralausschuss der AHS-Gewerkschaft Bildungsministerin Sonja Hammerschmid aus.

In der Stellungnahme der Gewerkschafter zur Bildungsreform begründen die Gewerkschafter ihre Forderung: "Österreichs Schulwesen ist massiv unterfinanziert. Innerhalb von knapp zwei Jahrzehnten wurde der Anteil des BIP, der dem Schulwesen zur Verfügung steht, drastisch, nämlich von 4,3 % auf 3,2 %, gekürzt."

Die Gewerkschafter bekennen sich zu "sinnvoller Schulautonomie", lehnen aber "autonome Mangelverwaltung" ab. Mehrere Reformvorhaben würden Kosten "zu Lasten der Schule" verschieben, da die ganze Reform kosteneutral sein soll, also keinen Cent zusätzlich kosten darf.

Das eigentliche Problem dabei ist die Interpretation der vorhandenen Budgetdaten. Der wirtschaftsliberale Thinktank Agenda Austria bezweifelt die Zahlen: "In Wahrheit ist das Budget nicht geschrumpft, wie die Gewerkschaft behauptet", heißt es dort auf KURIER-Nachfrage. Das im Vergleich zu Wirtschaftsleistung reduzierte Bildungsbudget habe rein statitische Gründe, da etwa die Gelder für berufsbildende Schulen inzwischen dem Hochschulbudget zugeordnet werden.

Ministerin: Genug Geld

Auch das Bildungsministerium widerspricht der Darstellung der Gewerkschafter. Es sei wenig zielführend, wenn man die Bildungsausgaben im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung darstelle, da die Wirtschaftskraft der Staaten stark variiere und nicht berücksichtigt wird, dass der Anteil der jugendlichen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung bei uns unterdurchschnittlich sei.

Besser, heißt es aus dem Büro von Hamerschmid, sei der Vergleich Ausgaben pro Schüler – und da liege Österreich im Vergleich mit 34 OECD-Staaten auf Platz 5, innerhald der EU auf Platz 2 mit rund 14.362 $ (13.390 Euro) pro Schüler. Hammerschmid: "Wir haben eines der teuersten Schulsysteme, schneiden im Vergleich aber maximal durchschnittlich ab. Das zeigt ganz klar, dass das Problem nicht am Mangel an finanziellen Mitteln liegt."

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