Maurers Parteikollege, der grüne Gesundheitsminister Johannes Rauch, hatte sich nach der Ankündigung der Klubobfrau im Fernsehen zurückhaltender gezeigt und gemeint, er wolle die Lage noch beobachten. „Wie angekündigt, werden wir die Entwicklungen in den kommenden Tagen genau analysieren“, hieß es am Dienstag aus dem Gesundheitsministerium. Bis zum 23. Oktober sei aber „jedenfalls mit einer Entscheidung zu rechnen“, ob und wo Masken wieder verpflichtend zu tragen sein werden. Schon jetzt gibt es ja eine gemeinsame Empfehlung von GECKO und der Corona-Kommission, in öffentlichen Innenräumen wieder FFP2-Schutzmasken zu tragen. Eine dezidierte Aufforderung an die Regierung, die Maskenpflicht wieder einzuführen, gibt es seitens GECKO nicht. Das nächste Mal tagt die Krisenkoordination kommende Woche.
An welchem Parameter orientiert man sich bei der Entscheidung?
Grundsätzlich gibt es den Variantenmanagementplan der Bundesregierung, der einen Rahmen dafür bildet, wann welche Maßnahmen zu setzen sind. Er sieht vier Szenarien plus den jeweils zu setzenden Schutzmaßnahmen vor. Zur Einschätzung, in welchem Szenario wir uns aktuell befinden, werden aber mehrere Parameter – von Infektionszahlen und Hospitalisierungsraten über Variantenentwicklung und Impfungen bis zur internationalen Lage – herangezogen.
In welchem Szenario befinden wir uns, und was bedeutet das?
Weil der Variantenmanagementplan kein konkreter Stufenplan ist, ist das nicht ganz einfach zu sagen. Gegenwärtig befinde man sich aber ungefähr in Szenario Zwei („Günstiger Fall“), hieß es am Montag aus dem Gesundheitsministerium. In diesem Szenario sind die FFP2-Maskenpflicht bzw. die berühmten G-Zugangsregelungen nur in vulnerablen Settings wie Spitälern oder Alten- und Pflegeheimen vorgesehen. Eine FFP2-Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, Supermärkten etc. bzw. G-Regel, wenn Masketragen nicht möglich ist, ist eigentlich erst beim Übergang zu Szenario drei geplant. Aber woran wird dieser Übergang festgemacht? Eben das sei Gegenstand der Beratungen.
Steht auch das Tragen von Stoffmasken oder chirurgischen Masken wieder zur Debatte?
Nicht wirklich. Wenn schon Maske, so hat sich in Österreich das Tragen von FFP2-Masken etabliert. Dadurch schützt der oder die Tragende nämlich nicht nur die anderen vor den eigenen Krankheitserregern, sondern auch sich selbst.
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