Höhere Gebühren für gefragte Studien

Höhere Gebühren für gefragte Studien
„Mozarteum für Peking“: VP-Wissenschaftssprecherin Cortolezis-Schlager sucht nach neuer Finanzierung.

Im Streit um die Unterfinanzierung der Unis und die umstrittene Einführung von Studiengebühren an einigen Hochschulen will die Wissenschaftssprecherin der ÖVP, Katharina Cortolezis-Schlager, neue Wege einschlagen. Österreich habe Ausbildungseinrichtungen, die weltweit nachgefragt seien: die Kunst- und Musikhochschulen, die Montan-Uni in Leoben, die Medizin-Unis, berufsbildende Schultypen wie HTL und Tourismus-Schulen. "Damit kann man Geld für das Bildungssystem Geld lukrieren", sagt Cortolezis-Schlager dem KURIER.

Ihr schwebt das australische Modell vor: Unis kassieren von ausländischen Studenten hohe Beiträge, um sich besser finanzieren zu können. In Österreich sollte man – analog dazu – für die international gefragtesten Studienzweige höhere Studienbeiträge einführen, wobei die soziale Durchlässigkeit – etwa durch deutlich höhere Stipendien – gewahrt bleiben müsse. Damit die Regelung EU-konform sei (EU-Ausländer müssen Österreichern gleich gestellt sein), sollten zumindest diese Hochschulen 500 Euro pro Semester verlangen dürfen.

Export

Cortolezis-Schlager kann sich aber auch vorstellen, Konzepte und Know-how dieser Spitzenunis ins Ausland zu exportieren. "Man könnte ein Mozarteum in Peking oder Tokio gründen." Staaten wie die USA, die Türkei und China seien bereits jetzt an sekundären Bildungseinrichtungen ab 14 Jahren – wie den heimischen HTL und anderen berufsbildenden Zweigen und Lehrausbildungen wie Mechatronik oder Mechanik – interessiert. Der Bund sollte diesen "Bildungsexport" fördern, das dadurch lukrierte Geld den jeweiligen Hochschulen zugutekommen.

Die Zeit sei reif, ein neues Gesamtkonzept "vom Kindergarten bis zur Uni-Ausbildung" zu erarbeiten. Bildungs- und Wissenschaftsminister sollten sich mit Parteiexperten zusammensetzen. "Dafür müssen alle über ihren Schatten springen."

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