Gutes Zeugnis für die Spitäler

Gutes Zeugnis für die Spitäler
Die erste österreichweite Patientenbefragung zeigt aber auch, dass es in einigen Krankenhäusern Defizite gibt.

In Österreichs Spitälern werden in Zukunft die Patienten und damit die Kunden regelmäßig befragt. Damit soll die Qualität der Versorgung erhöht und Transparenz geschaffen werden. Die Ergebnisse der ersten solchen Befragung wurden am Dienstag in Wien von Gesundheitsminister Alois Stöger vorgestellt. Stöger: "Wir sehen damit zum ersten Mal, wie Patientinnen und Patienten auf das Angebot reagieren."

"Verbesserungspotenzial"

Gutes Zeugnis für die Spitäler

Dass die Ergebnisse zum Teil so stark schwanken, zeige, dass es "viel Verbesserungspotenzial" gebe, sagte der Gesundheitsminister. Dass 47 Prozent angegeben hätten, es seien Untersuchungen doppelt gemacht worden, belegt für Stöger die Notwendigkeit der elektronischen Gesundheitsakte. "Es gibt keinen Grund, sich auf die Schulter zu klopfen", urteilte der niederösterreichische Patientenanwalt Gerald Bachinger.
Diesmal werden die Detailergebnisse zu den einzelnen Spitälern nicht veröffentlicht. Langfristig ist das ebenso geplant wie eine regelmäßige Durchführung alle zwei bis drei Jahre.

Thomas Czypionka, Experte am Institut für Höhere Studien, hält die Patientenbefragung für sehr positiv und einen Fortschritt. "Solche Projekte, die den Konsumenten in den Mittelpunkt stellt, sind in modernen Gesundheitssystemen üblich. Das kann das Qualitätsmanagement der Spitäler sehr beeinflussen." Dass die Zahl an doppelten Untersuchungen fast 50 Prozent betragen hat, wie die Antworten vermuten ließen, bezweifelt Czypionka: "Diesen Schluss darf man nicht ziehen. Ein Patient kann die Notwendigkeit einer Untersuchung nicht beurteilen. Ob etwa ein Blutbefund innerhalb kurzer Zeit wiederholt werden muss, kann nur ein Arzt entscheiden."

Fehlten

An der Erhebung, in der es um die persönliche Sicht Betroffener ging, beteiligten sich 49 Spitäler aus sieben Ländern - die Steiermark und Niederösterreich waren nicht dabei. 22.000 Personen füllten den Fragebogen mit 67 Fragen aus.

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