Grassers Eltern im Visier der Finanz
In der Causa um Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser nimmt die Finanz nun auch die Eltern von Karl-Heinz Grasser unter die Lupe. Das schreibt Format laut Vorabbericht am Donnerstag.
Es geht um 830.000 Euro, die von 2005 bis 2010 bei der Raiffeisen Bezirksbank Klagenfurt zugunsten Karl-Heinz Grassers von dessen Eltern eingezahlt wurden, zitiert das Magazin aus einem Polizeibericht an die Korruptionsstaatsanwaltschaft. Die Geldflüsse sind nach einer Geldwäsche-Verdachtsmeldung der Meinl Bank bekannt geworden. Die Ermittler können laut Format die Herkunft von 780.000 Euro nicht nachvollziehen.
Keine Identifizierungsmaßnahmen
Eigentlich wollten die Ermittler Christa und Karl Grasser, die als Einzahler angeführt seien, zur Herkunft als Zeugen befragen. Von einem Banker hätten sie wissen wollen, warum bei den Cash-Einzahlungen "keine Identifizierungsmaßnahmen getroffen (bzw.) der wirtschaftliche Hintergrund nicht geprüft wurde".
Karl Grasser (73) habe die Aussage mit Verweis auf seinen Angehörigenstatus verweigert, der Banker habe sich auf das Bankgeheimnis berufen. Die RBB Klagenfurt habe sich dann beim Oberlandesgericht Wien beschwert. Das habe die Korruptionsstaatsanwaltschaft zu einer Stellungnahme veranlasst, wonach Grasser das Finanzvergehen der gewerbsmäßigen Abgabenhinterziehung angelastet werde, weshalb die Überprüfung der von seinen Eltern "zur Überweisung an ihn einbezahlten Barbeträge zur allfälligen Aufdeckung weiterer unversteuerter Einnahmen eine den Denkgesetzen entsprechend logische Ermittlungsannahme darstellt". Der gewählte Vorgang einer Einzahlung zur Weiterüberweisung in Zeiten des Telebanking nähre die Vermutung, dass die Herkunft der Gelder verschleiert werden solle.
Grassers Anwalt Manfred Ainetter sagte, dass den Behörden die Herkunft der Gelder von den Eltern "minutiös nachgewiesen worden" sei.
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Hintergrund
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