Gefährliche Hasch-Muffins auf der Alm

Gefährliche Hasch-Muffins auf der Alm
Ein 52-jähriger Osttiroler servierte seinen Freunden zum Kaffee Muffins mit Marihuana. Sie mussten ins Spital.

Ganz betroffen war ein 52-jähriger Osttiroler am Sonntag. Nie hätte er gedacht, dass seine süße Überraschung bei vier nichts ahnenden Kalser Musikanten so fatale Auswirkungen haben könnte.

Das dämmerte ihm erst, als das zuvor fidele Quartett am Samstag gegen 21.45 Uhr in einer Almhütte bei Kals am Großglockner plötzlich über so arge Vergiftungserscheinungen klagte, dass er die Rettung rufen musste.

Eine Lebensmittelvergiftung nach dem Grillabend hatten die vier Männer im Alter zwischen 24 und 48 Jahren erst befürchtet. Doch da beichtete ihnen der 52-Jährige, dass es wohl an den süßen, von ihm selbst gebackenen Muffins liegen könnte, die er als "Überraschung" kredenzt hatte. Sein Back-Geheimnis – Marihuana als Zutat für die "Space Muffins" – hatte er ihnen bis zu diesem Moment tunlichst verschwiegen.

THC-Gehalt

"Beim ,Bäcker’ führten wir einen Suchtmittel-Schnelltest durch – mit positivem Ergebnis auf den Cannabis-Wirkstoff THC", berichtete ein Polizist der Polizeiinspektion Matrei in Osttirol. Die vier Mitglieder der Trachtenmusikkapelle Kals wurden mit vier Rettungsautos ins Lienzer Spital gebracht, das sie am Sonntag bereits wieder verlassen konnten.

Doch für den 52-Jährigen hat das "spacige" Kaffeekränzchen noch Folgen: Neben Anzeigen wegen fahrlässiger Körperverletzung und nach dem Suchtmittelgesetz ist auch seine Zeit bei der Trachtenmusikkapelle Kals endgültig Geschichte.

"Wir distanzieren uns davon ganz klar. Das war ein dummer Scherz, der durch nichts zu entschuldigen ist", betonte Kapellmeister und Vize-Bürgermeister Martin Gratz am Sonntag. Mit der Musikkapelle habe die Sache nichts zu tun: "Das war eine private Feier und reiner  Zufall, dass die vier Betroffenen Mitglieder sind."

Prävention

Gratz, der mit Opfern und Muffin-Bäcker bereits gesprochen hat, ist "heilfroh, dass nicht mehr passiert ist". In Absprache mit Bürgermeister Klaus Unterweger soll der Vorfall nun zum Anlass genommen werden, um Präventionsarbeit zu machen und die Jugend im Dorf aufzuklären.

Erspart blieb all die Aufregung übrigens vier weiteren Musikanten, die noch beim Grillen mit von der Partie waren. Vor dem folgenschweren Dessert hatten sie sich schon verabschiedet.

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