Fußgänger leben in Österreich gefährlich
Zu Fuß gehen ist in Österreich immer noch gefährlich. Bereits 45 Fußgänger starben heuer im Straßenverkehr, im Vorjahr waren es 98. Damit liegt Österreich im EU-Vergleich nur auf dem 15. Platz. Das sicherste Land für Fußgänger sind die Niederlande.
"Während die Gesamtzahl der Verkehrstoten in Österreich seit 2005 um 28 Prozent gesunken ist, ist sie bei den Fußgängern gleich geblieben", sagt Christian Gratzer, Sprecher des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ). Gefährdet sind dabei nicht nur Kinder, im Gegenteil. "Jeder zweite tödlich verunglückte Fußgänger war älter als 70 Jahre", sagt Gratzer.
Besonders eklatant ist das Unfallrisiko für Fußgänger in Wien: 21 mussten im Vorjahr ihr Leben lassen, zusätzlich waren ein toter Radfahrer, vier tote Motorradlenker und zwei Autofahrer zu beklagen.
Shared Space
In den Bundesländern werden oft Fußgänger, die am Straßenrand gehen, übersehen. Mit fatalen Folgen: 18 Menschen starben etwa derart in Niederösterreich. "Vor allem entlang von Freilandstraßen sollte es daher im Umfeld von Siedlungen immer Gehwege geben", fordert VCÖ-Experte Martin Blum. In der Stadt wiederum könne die Gefahr mit Tempo-30-Zonen und besser gestalteten Fußgängerübergängen gebannt werden. Auch das Shared Space Modell, etwa im steirischen Gleinstätten, habe sich bewährt. Hierbei gibt es keine Verkehrszeichen, die Verkehrsteilnehmer müssen aufeinander aufpassen.
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