Frau stürzte 14 Meter von Sessellift

Frau stürzte 14 Meter von Sessellift
Der Hüttenwirt vom Weißseehaus am Mölltaler Gletscher wurde Freitagabend zum Lebensretter für eine Urlauberin.

Gegen 17.30 Uhr informierte ein ungarischer Urlauber seinen Quartiergeber Peter Zraunig, 56, auf dem Mölltaler Gletscher: „Meine Frau ist noch nicht da.“ Um zum Weißseehaus zu gelangen, muss man den Lift benutzen, der Betrieb war aber schon eingestellt. Daraufhin setzte sich Zraunig in sein Schneemobil und fuhr das Gelände ab: „Aber ich habe nichts entdeckt“, erzählte er dem KURIER.

Währenddessen spielten sich dramatische Szenen ab. Die 33-jährige Urlauberin – das Paar war erst am Tag zuvor zum Skiurlaub auf dem Mölltaler Gletscher angereist – wollte gegen 16 Uhr mit dem Lift zu ihrer Unterkunft, war aber schon zu spät dran. Deshalb war das Gelände mit Absperrungen und Hinweistafeln „Nicht mehr zusteigen – Betrieb eingestellt“ versehen.

Trotzdem stieg die Ungarin in einen Sessel. Der Lift war für die letzte Kontrollfahrt noch in Bewegung. Doch wenig später stoppte das Gerät: Der Liftwart hatte seine Überprüfung abgeschlossen, der Lift hielt an. Die Skifahrerin saß ohne Handy in schwindelnder Höhe fest.

 

Eiseskälte

Nach zwei Stunden in Eiseskälte geriet die 33-Jährige in Panik: Die Frau versuchte, sich am Tragseil von Sessel zu Sessel zurück zur Talstation zu hanteln. Nach 70 Metern verließen sie die Kräfte. Sie stürzte fast 14 Meter tief in eine Geländemulde. Schwer verletzt blieb die Ungarin liegen.

In der Zwischenzeit hatte Hüttenwirt Peter Zraunig auf der Suche nach der Vermissten den Lift wieder eingeschaltet: „Aber alle Sessel waren leer.“ Also schnappte sich der 56-Jährige einen Suchscheinwerfer und fuhr mit dem Lift die gesamte Strecke ins Tal. „In der Nähe der Talstation hab’ ich dann einen Laut gehört und die Frau im Gelände liegen sehen“, schilderte er dem KURIER die dramatischen Minuten. Von der Talstation stieg der Bergführer zur Verunglückten ab und leitete die Rettungsmaßnahmen ein.

Die Urlauberin wurde ins Krankenhaus Spittal/Drau gebracht, sie befindet sich außer Lebensgefahr. Peter Zraunig ist bestürzt: „Wir holen unsere Gäste mit dem Schneemobil, wenn der Lift nicht mehr fährt.“

Kommentare