Foco zählt zu Europas "Most Wanted"
Tibor Foco ist seit seiner Flucht 17 Jahre älter geworden. Mittels eines "Aging-Fotos" aktualisiert nun das Bundeskriminalamt (BK) die Fahndung nach dem mutmaßlichen Mörder – und macht ihn gleichzeitig zu einer der zehn meist gesuchten Personen Europas.
Foco wurde am 13. März 1987 für den Mord an einer Prostituierten rechtskräftig zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Während der Haft wurde Tibor Foco erlaubt, an der Uni Linz zu studieren. Dort gelang ihm am 27. April 1995 die Flucht.
Es tauchten Zweifel am Urteil auf, 1997 wurde es aufgehoben. Foco wurde freies Geleit zugesichert, doch er wollte sich nicht stellen. Nach ergänzenden Erhebungen wurde im April 2000 beim Landesgericht Linz neuerlich gegen Tibor Foco eine Anklage wegen Verdachts des Mordes eingebracht und ein internationaler Haftbefehl erlassen.
Hohe Intelligenz
Focos Charakterisierung im Haftbefehl: "Hohe Intelligenz, Einzelgänger, sportlich – Krafttraining, Nichtraucher, trinkt keinen Alkohol, Hundeliebhaber, Lungenkrankheit "morbus boeck", Motorentechniker, motorsportbegeistert, ehemaliger Motorradrennfahrer (Vizeeuropameister, österreichischer Staatsmeister), versucht, Frauen zu unterwerfen."
Seit seiner Flucht gelingt es dem Gesuchten, unerkannt irgendwo zu leben. Jetzt gelangt er durch eine Interpol-Initiative zu neuer Aufmerksamkeit. Denn Interpol will mit Hilfe der Medien und Privatinitiativen wichtige europäische Personenfahndungen weltweit publizieren. Eine ähnliche Aktion gab es schon im Jahr 2010. Damals wurden 447 Verdächtige gesucht, bei 90 von ihnen konnte der Aufenthaltsort ermittelt werden.
Nun wird Tibor Foco vom Innenministerium auf die Liste dieser Initiative gesetzt – er gehört damit zu den "Ten Most Wanted Persons" Europas.
Der Auftrag für das Aging-Bild musste diesmal nicht ins Ausland vergeben werden. Denn das BK hat mittlerweile selbst ausgebildete Spezialisten, die Menschen am Computer künstlich altern lassen können. Mario Hejl vom BK: "Wir bieten diese Methode nun auch für Langzeitabgängige und gefahndete Personen bei besonderen Kriminalfällen an."
Hinweise zu Foco unter: 01/24836-85025 .
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