Ermittlungen gegen Prinzen-Begleiter

Ermittlungen gegen Prinzen-Begleiter
Der Königssohn befindet sich nach wie vor in kritischem Zustand - seine fünfjährige Tochter hat ihn nun besucht.

Wir ermitteln jetzt konkret gegen den Begleiter von Prinz Friso", berichtete Heinz Rusch, Sprecher der Staatsanwaltschaft Feldkirch, am Montag – drei Tage, nachdem der 43-jährige Sohn der niederländischen Königin Beatrix in Lech von einer Lawine verschüttet und lebensgefährlich verletzt worden war.

Zur Person des Begleiters machte Rusch keine Angaben. Allerdings war schon am Wochenende bekannt geworden, dass es sich dabei um Florian Moosbrugger handelt. Der 42-jährige Chef des Hotels Post in Lech, in dem die königliche Familie seit Jahrzehnten logiert, war mit Prinz Friso am Freitag bei Lawinenstufe 4 in den freien Skiraum im Bereich Litzen-Zugertobel eingefahren.

Beide waren mit Lawinenpiepsern ausgestattet, als sie vom Schneebrett mitgerissen wurden. Weil Moosbrugger zusätzlich einen Airbag trug, blieb er an der Oberfläche – weiter oben im Lawinenkegel – und setzte den Notruf ab.

Befragung

„Wir prüfen, ob ein strafrechtlich relevantes Verhalten vorliegt“, sagte Rusch. Ermittelt wird wegen fahrlässiger schwerer Körperverletzung unter besonders gefährlichen Verhältnissen. – Dies ist nach allen Lawinenunfällen mit Toten oder Schwerverletzten üblich. Eine Befragung Moosbruggers soll noch nicht möglich gewesen sein, weil er unter Schock stand. Hinweise auf Dritte gibt es derzeit keine.

In der traumatologischen Intensivstation der Innsbrucker Klinik kämpfen die Ärzte indes weiter um Prinz Frisos Leben. Am Montag sollen ihn seine Mutter Königin Beatrix, Ehefrau Mabel, seine fünfjährige Tochter Zaria und seine Schwiegermutter besucht haben. Allerdings nicht wie zuletzt offiziell und mit Ankündigung für die Journalisten, sondern heimlich über einen Seiteneingang. Sonntagabend war auch Kronprinz Willem-Alexander mit Mabel am Krankenbett. Auf ihrer Homepage bedankte sich die königliche Familie für die große Anteilnahme.

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Hintergrund

Kommentare