Erfolglose Suche nach totem Baby

Erfolglose Suche nach totem Baby
Steirerin widerspricht sich in ihren Aussagen. Sie soll ihren Freund gebeten haben, blutige Handtücher zu entsorgen.

Auch nach intensiver Suche fehlt von dem Neugeborenen jede Spur: Wie berichtet, hat eine Steirerin vor zwei bis drei Tagen alleine ein Kind entbunden und es verschwinden lassen. In einem weißen Plastiksack, denn das Baby sei tot zur Welt gekommen.

Im steirisch-kärntnerischen Grenzgebiet zwischen Murau und Friesach wurde am Donnerstag bis in die späten Abendstunden vergeblich nach dem Säugling gesucht. Am Freitag hat die Polizei die Trupps abgezogen. Vorerst, schränkt Oberst Alois Eberhart vom Landeskriminalamt Steiermark ein. "Wir machen weiter, sobald wir einen Anhaltspunkt haben."

Fix sei, dass die 27-Jährige eine Geburt hinter ich gebracht hat. Das sei im Spital Friesach in Kärnten bestätigt worden. Über die Zeit danach und auch die Monate davor weiß die Polizei jedoch nur Bruchstücke. Die Frau habe einen Job, dem sie auch nachgegangen sei. Sie lebe in einer Partnerschaft, der Lebensgefährte will nichts von der Schwangerschaft mitbekommen haben. Aber er habe am Mittwoch eine Handynachricht von ihr bekommen: Er möge bitte einen Sack "blutiger Handtücher" entsorgen.

Die 27-Jährige selbst hat widersprüchliche Aussagen gemacht, nachdem sie mit starken Unterleibsblutungen ins Spital eingeliefert worden war. Zunächst behauptete sie, sie habe das tote Kind "weggepackt" und in einen Bach geworfen. Dann wiederum behauptete die Steirerin, sich gar nicht mehr an eine Geburt erinnern zu können.

Wie eine Lawine

Für den Grazer Psychologen und Gerichtssachverständigen Roland Bugram ist das bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehbar. "Es ist eine Verleugnung, das hat auch viel mit der familiären Situation zu tun." Eine Geburt nach einer ungewollten oder verleugneten Schwangerschaft alleine zu Hause sei natürlich traumatisch. "Das ist wie nach einer schweren Katastrophe, einer Lawine, einem Unfall. Das kann so massiv sein, dass die Mütter alles ausblenden."

Die Steirerin ist derzeit im Spital. In welcher Form gegen sie ermittelt wird, ist noch offen: Hat das Baby gelebt, läge Tötung eines Kindes bei der Geburt vor. Das Strafgesetz nimmt auf diese Ausnahmesituation Rücksicht und setzt mit ein bis fünf Jahren Haft eine geringere Strafdrohung als bei anderen Tötungsdelikten. Sollte eine Totgeburt vorgelegen sein, wäre die Steirerin strafrechtlich nicht belangbar.

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