Ende Mai waren mehr als 300.000 ohne Job
Prognosen der Wirtschaftsforscher, wonach mangels Wachstum auch heuer die Arbeitslosigkeit steigt, werden durch die jüngste Statistik bestätigt: Ende Mai waren inklusive der rund 70.000 Personen, die in Schulungen sind, 301.715 Personen in Österreich ohne Job. Das entspricht gegenüber dem Vormonat einem Anstieg um 5,1 Prozent. Besonders betroffen sind Migranten und ältere Arbeitnehmer. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen stieg dagegen nur um 1,4 Prozent auf 34.680 Personen.
Was Ausbildungen mit Zukunft angeht, lohnt sich ein Blick auf die Mangelberufsliste, die diese Woche vom Arbeitsministerium veröffentlicht wurde (siehe Storyteller). Sie richtet sich an ausländische Fachkräfte, die zuwandern sollen, zeigt damit aber prinzipiell, wo berufliche Perspektiven liegen. Johannes Kopf, Chef des Arbeitsmarkt Service (AMS) empfiehlt jungen Leuten, die eine Lehrstelle suchen, sich die Liste anzusehen. Kopf: "Das sind Berufe, für die Bewerber gesucht werden. Dachdecker etwa gibt es schon seit zehn Jahren zu wenige."
Sich nur an dieser Liste zu orientieren, ist laut Kopf aber auch zu wenig.
Informieren & Testen
Er rät dazu, sich beim AMS oder Berufsinformationszentrum gut zu informieren und auf Fähigkeiten und Interessen testen zu lassen. So könne gefiltert werden, was in Frage komme.
Dass viele Jugendliche nach wie vor zu traditionellen Berufen tendierten – Buben zum Kfz-Mechaniker und Mädchen zur Frisörin oder Verkäuferin – hält Kopf nicht per se für schlecht. "Dort gibt es viele Jobs. Aber es sind viele darunter, die möglicherweise für andere Berufe besser geeignet wären."
Die Mangelberufsliste und generell technische Bereiche (wie Automatisierungs-, Medizin- oder Mikrotechnik, etc.) legt Kopf ganz besonders jungen Frauen ans Herz. Kopf: "Frauen sind dort immer unterrepräsentiert. Sie werden von den Betrieben aber gesucht."
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