Elsner: Zur Kur statt vor Gericht

Elsner: Zur Kur statt vor Gericht
Die Gesundheit des ehemaliges BAWAG-Bosses ist schlechter geworden - womöglich ist eine weitere Herz-OP nötig.

Anruf beim Ex-Bawag-Chef im Wilhelminenspital: "Wie geht es Ihnen, Herr Elsner?" – "Schlecht. Aber schreiben Sie lieber über die Unterlagen, die ich Ihnen geschickt habe, die betrügerische Handlungen von Flöttl beweisen." (Das ist z. B. ein von Elsner eingeholtes Privatgutachten, das die Wahrscheinlichkeit eines Totalverlusts bei Spekulationsgeschäften mit "alle 568.132 Jahre" errechnet, Anm.).

Das KURIER-Telefonat fand vergangene Woche statt, am Samstag hat sich Helmut Elsner nach 18 Tagen im Krankenhaus quasi selbst entlassen. Obwohl sein behandelnder Arzt eine Verschlechterung der Herzkrankheit durch den Verschluss eines der 2007 operativ gesetzten Bypässe samt anfallsmäßig auftretendem Vorhofflimmern attestiert und einen "mehrwöchigen Erholungsaufenthalt unter ärztlicher Kontrolle" anrät.

Neue Herz-OP

Anschließend erachtet Prof. Kurt Huber "engmaschige Kontrollen an unserer Spezialabteilung" für erforderlich. Sollten die medikamentösen Maßnahmen nicht erfolgreich sein, steht dem 77-Jährigen laut Kardiologen eine neuerliche Herzoperation bevor.

Dass Elsner wie vorgesehen am 29. Mai als Angeklagter in der Neuauflage des Bawag-Prozesses erscheinen wird, ist unwahrscheinlich (das Wiener Landesgericht hält daran aber vorerst fest und wartet auf ein Gutachten zur Verhandlungsfähigkeit). Prof. Huber stellt fest, dass "körperliche und emotionelle Belastungen bis auf Weiteres absolut zu vermeiden" sind. Wobei sich Elsner an die ärztlichen Ratschläge nicht ganz halten dürfte.

In höchster Aufregung teilt er nach wie vor Rundumschläge gegen die erste Bawag-Richterin und Ex-Justizministerin Claudia Bandion-Ortner sowie den Bawag-Ankläger Georg Krakow aus. Diese würden "eine Art Volksverblödung" betreiben.

Der neue Bawag-Prozess laboriert noch an einem weiteren Krankheitsfall: Elsners Nachfolger als Bawag-Generaldirektor, Johann Zwettler, sollte kommenden Montag in den Zeugenstand treten. Doch der 70-Jährige liegt im AKH. Dem Vernehmen nach leidet er an einer schweren Depression, sein Auftritt wurde auf 13. Juni verschoben.

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