Dubai-Arzt setzt auf neuen Zeugen
Es ist still geworden um Eugen Adelsmayr. Der 52-jährige Anästhesist aus Oberösterreich, der seit Juli in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) wegen Mordes an einem Patienten angeklagt ist, kümmerte sich die vergangenen Wochen um seine schwer kranke Frau in Bad Ischl.
Am Mittwoch steht er in den Dubai Courts wieder im Rampenlicht. Dem Bad Ischler steht die siebente Prozessrunde bevor. "Heuer", sagt er wehmütig, "geht sich ein Urteil nicht mehr aus."
Todesstrafe
An den Vorwürfen des Staatsanwalts hat sich nichts geändert. Adelsmayr streitet weiterhin vehement ab, einen Patienten im Jahr 2009 falsch behandelt und ihm Hilfe vorenthalten zu haben. Der Mann starb. Für den Arzt geht es ob des Strafausmaßes - zwischen drei Jahre Haft und der Todesstrafe - um viel. Der Staatsanwalt fordert in der Anklage die Exekution des 52-Jährigen.
Adelsmayr wurde in Dubai suspendiert und saß dort wochenlang fest, obwohl seine Frau in Bad Ischl schwer erkrankt war. Erst nach langem diplomatischen Tauziehen erlaubte die Dubaier Justiz dem Angeklagten, zwischen den Prozessterminen seine Frau zu Hause in Bad Ischl zu pflegen. Am Montag wird er wieder nach Dubai reisen.
Bisher verlief das Verfahren positiv für Adelsmayr: Ex-Kollegen brachten kaum Belastendes aufs Tapet. In den Dubai Courts sagen in der siebenten Runde erneut Zeugen der Verteidigung aus. "Es wird ein sehr, sehr wichtiger Zeuge da sein", kündigt Adelsmayr an.
Insgeheim hofft der Mediziner noch immer, dass der Richter das Verfahren bald einstellt.
Das ist nicht mehr als ein Wunsch. Ein weiterer Prozesstermin könnte bereits kurz danach stattfinden. Ob er Weihnachten in Dubai verbringen muss, weiß er noch nicht. Adelsmayr: "Ich rechne mit allem."
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