Deutschland wichtigster Handelspartner Österreichs

Deutschland wichtigster Handelspartner Österreichs
Österreich und Deutschland sind nicht nur historisch und kulturell mitunter sehr eng verwoben, auch wirtschaftlich sind die gegenseitigen Abhängigkeiten groß.

Deutschland ist bereits seit Jahrzehnten der mit Abstand wichtigste rot-weiß-rote Handelspartner. Im Vorjahr exportierte Österreich Waren im Wert von 122 Milliarden Euro ins Ausland. Davon gingen 38 Milliarden allein nach Deutschland. Der zweitwichtigste Handelspartner Italien folgt mit Respektabstand (7,6 Milliarden Euro). Die Importe von Deutschland nach Österreich betrugen 2011 rund 50 Milliarden Euro.

In Deutschland besonders gefragt sind heimische Erzeugnisse aus der Kfz-Zulieferindustrie. Michael Scherz, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in München, gibt ein Beispiel: „Zwei Drittel aller BMW-Motoren werden in Steyr produziert." Auch das Opel-Motorenwerk in Wien-Aspern ist in Deutschland sehr gut angeschrieben. „Insgesamt sind die von uns gelieferten Kfz-Teile mehr wert als die aus Deutschland importierten Autos", verrät Scherz.

Verflechtungen

Die wirtschaftlichen Verflechtungen zeigen sich auch auf anderer Ebene. Etliche rot-weiß-rote Leitbetriebe sind in deutscher Hand. Beispielsweise gehört der Lebensmittelhändler Billa zum Rewe-Konzern. Die AUA fliegt seit einigen Jahren im Lufthansa-Reich. Zudem halten einige deutsche Konzerne wesentliche Beteiligungen an heimischen Energieunternehmen: Etwa die EnBW bei der EVN oder RWE bei der Kärntner Kelag.

Scherz attestiert Österreich einen sehr guten Ruf beim großen Nachbarn. Das zeigt sich auch auf absoluter Top-Management-Ebene. Nur um einige Beispiele zu nennen: Der Kärntner Peter Löscher steht Siemens vor, seine Personalchefin ist Brigitte Ederer. Oder der Linzer Paul Achleitner: Er ist Aufsichtsratschef des größten Deutschen Geldhauses, der Deutschen Bank.

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