Der kleine Oliver brach in Tränen aus
Seit 3. April hat die Grazerin Marion Weilharter ihren Sohn Oliver nicht mehr gesehen. Damals hat der Vater das Kind gewaltsam nach Dänemark gebracht. Mittwochmittag sollte sie in Helsingor erstmals Gelegenheit dazu bekommen. Doch das Treffen mit dem Fünfjährigen musste am verhandlungsfreien Prozesstag nach 15 Minuten abgebrochen werden. Oliver brach in Tränen aus, hin- und hergerissen zwischen den Eltern.
Wie aus der Kanzlei der Wiener Anwältin Britta Schönhart zu erfahren war, sei das Treffen mit einem Besuchsbetreuer in einem neutralen Regierungsgebäude geplant gewesen. „Es war nicht ausgemacht, dass der Vater dabei ist. Denn zum Wohl des Kindes sollte eine unmögliche Situation für Oliver vermieden werden", erklärt der Kanzleisprecher im KURIER-Gespräch. Doch der Kindesvater sei trotzdem aufgekreuzt und habe offenbar insistierend auf seinen Sohn eingewirkt. Der Besuchsbetreuer dürfte mit der Situation überfordert gewesen sein.
Eskalation
„Die Kindesmutter hat das Treffen dann von sich aus abgebrochen, weil sie Oliver nicht quälen wollte." Marion Weilharter konfrontierte Donnerstag jene Pflegschaftsrichterin damit, die über ihren Antrag auf Rückführung des Kindes nach Graz entscheiden soll. Ob die Eskalation beim Wiedersehen von Mutter und Kind als Pluspunkt für die Grazerin gewertet wird, bleibt abzuwarten.
Am Dienstag erörterten die Gutachter, was für das Kind das Beste sei. Am Donnerstag wurden in diesem heftig geführten Obsorgestreit beide Eltern gehört. Mit einem Urteil ist erst in 14 Tagen zu rechnen, es wird schriftlich ergehen. Von beiden Seiten kann dagegen noch berufen werden. Der Obsorgestreit läuft seit Sommer 2010. In Österreich hat die Mutter das Sorgerecht, in Dänemark der Vater Thomas Sörensen. Der Lebensmittelpunkt des Kindes war bis heuer im April in Graz.
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