Chile: Pensionen für gerettete Kumpel

Chile: Pensionen für gerettete Kumpel
Die meisten der 33 verschütteten Bergleute leben heute wieder in Armut. 14 von ihnen erhalten nun Sonderzahlungen.

M ehr als zwei Monate lang waren sie in 600 Meter Tiefe verschüttet, bevor sie in einer spektakulären Bergungsaktion gerettet wurden. Rund ein Jahr nach dem Grubenunglück hat fast die Hälfte der 33 Kumpel eine Sonderpension zugesprochen bekommen: 14 Bergleute werden monatliche Zahlungen in Höhe von umgerechnet 370 Euro erhalten.

Das Geld kommt für die Männer wie gerufen, denn einige sind seit dem Unglück schwer traumatisiert und arbeitsunfähig. Diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr unter Tage arbeiten können, sowie die über 50-Jährigen erhalten die Sonderpension. Die chilenischen Behörden prüfen, ob auch die übrigen 19 Bergarbeiter von den Zahlungen profitieren können.

Nach ihrer Rettung im Oktober 2010 wurden die Männer als Helden gefeiert. Sie wurden in Talkshows und zu Events eingeladen und hofften auf Reichtum durch die Verfilmung ihres Schicksals. Der Produzent Michael Medavoy gab im Juli bekannt, er habe die Rechte für eine Verfilmung gekauft.

"Keine Wahl"

Um die Bergleute ist es dennoch still geworden. Die meisten von ihnen leben heute wieder in Armut. Pablo Rojas, 47, arbeitet wieder in einer Mine: "Ich habe keinen Schulabschluss, und etwas anderes habe ich nicht gelernt. Ich habe keine Wahl. Doch meine Albträume werden immer schlimmer."

Die meisten Kumpel leben immer noch in der Nähe der Mine von Copiapo. Sie halten sich mit Gelegenheitsjobs und Spenden über Wasser. Dario Segovia verkauft heute Obst. Er habe erst vor Kurzem die Entschädigung für den Verlust der Arbeitsstelle bekommen, sagte er.

Nur sechs der 33 Kumpel ist es gelungen, ihre Gefangenschaft zu Geld zu machen. Einer von ihnen ist Schichtleiter Luis Urzua: Er kann gut von seinen Auftritten als Redner leben, bei denen er seine Geschichte erzählt.

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