Zeuge: Duterte soll Morde beauftragt und selbst begangen haben
Der Staatspräsident der Philippinen Rodrigo Duterte soll als Bürgermeister von Davao nach Angaben von Kathpress laut einer Zeugenaussage mehr als 1.000 Morde an Kriminellen und politischen Gegnern in Auftrag gegeben und in mindestens einem Fall selbst begangen haben.
Diese Anschuldigungen erhob am Donnerstag Edgar Matobato, ein früheres Mitglied der sogenannten Davao-Todesschwadronen (DDS), vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss für die Morde in Dutertes Antidrogenkrieg.
Senatorin leitet Kommission
2007 habe Duterte persönlich einen Beamten der Nationalen Ermittlungsbehörde, einer Art Bundespolizei, erschossen. Philippinische Medien berichteten via Twitter und im Fernsehen live aus der von der Ex-Justizministerin und heutigen Senatorin Leila de Lima geleiteten Untersuchungskommission.
20 Jahre lang Bürgermeister von Davao
Vor der Präsidentenwahl war Duterte 20 Jahre lang Bürgermeister der Großstadt Davao auf Mindanao. Heute regiert dort seine Tochter Sara. Ihr Bruder Pulong Zimmerman-Duterte ist Vizebürgermeister.
Sprecher des Präsidenten wiesen die Anschuldigungen zurück. Dutertes Sohn Paolo bezeichnete die Aussagen des 57-jährigen Matobato als Auftritt eines "Verrückten". Matobato hatte unter anderem auch Paolo Duterte beschuldigt, der DDS den Mord an einem Autofahrer befohlen zu haben, weil dieser ihn überholt habe.
Zeuge Matobato: "Wir hatten den Auftrag zu töten"
Matobato, der sich seit einigen Jahren in einem Zeugenschutzprogramm befand, belastete sich in seiner Aussage auch selbst. 1993 habe er nach einem muslimischen Bombenanschlag auf die Kathedrale von Davao auf Anordnung Dutertes eine Granate in eine Moschee geworfen und mutmaßliche muslimische Täter entführt, getötet und in einem Steinbruch vergraben. Er habe das Zeugenschutzprogramm inzwischen verlassen, weil er sich seit der Wahl Dutertes darin nicht mehr sicher gefühlt habe.
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