Weniger Neuinfektionen in Italien: Für Optimismus noch "zu früh"

Die italienischen Gesundheitsbehörden warnen vor vorschnellem Optimismus angesichts des Rückgangs bei den Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus.

"Wir dürfen uns keine Illusionen wegen eines leichten Rückgangs machen", sagte der Direktor des italienischen Gesundheitsinstituts ( ISS), Silvio Brusaferro, am Dienstag im Sender Rai Radio2.

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Daten müssen "sehr sorgfältig" geprüft werden

Er rief die Italiener eindringlich dazu auf, die Ausgangsbeschränkungen weiter einzuhalten. Nach offiziellen Angaben vom Montagabend sank die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus zuletzt von mehr als 6500 auf knapp 4800. 601 Menschen starben innerhalb von 24 Stunden an den Folgen ihrer Infektion. Dies entspricht einem leichten Rückgang von sechs Prozent.

Die Daten müssten nun "sehr sorgfältig" geprüft werden, sagte Brusaferro. Es werde einige Zeit dauern, um den "Trend zu verstehen". Die Italiener befänden sich in einer "sehr wichtigen Woche" der Pandemie.

Maßnahmen sollen weiter eingehalten werden

Brusaferro forderte seine Landsleute dazu auf, die landesweit geltenden Ausgangsbeschränkungen und Abstandsregeln weiterhin strikt einzuhalten. Die Folgen "schlechten Verhaltens heute" werde man in zwei Wochen sehen, warnte er. "Unsere Fähigkeit, die Regeln strikt zu befolgen, wird definitiv den Verlauf der Ansteckungskurve in allen Regionen beeinflussen."

Die meisten Italiener scheinen die strengen Eindämmungsmaßnahmen der Regierung inzwischen akzeptiert zu haben. Großstädte wie Mailand, Neapel, Rom und Florenz machten in den vergangenen Tagen einen verwaisten Eindruck. Einer Umfrage der Zeitung "La Repubblica" zufolge befürworten 94 Prozent der Italiener Maßnahmen wie die Schließung von Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen ebenso wie die Ausgangsbeschränkungen.