Weiterer Angriff auf deutsches Kamerateam bei Corona-Demonstration
Bei einer nicht genehmigten Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen ist es vor dem Reichstagsgebäude in Berlin zu einem Angriff auf Medienvertreter gekommen. Ein Demonstrant, der ein ARD-Kamerateam attackiert haben soll, sei festgenommen worden, twitterte die Berliner Polizei am Mittwochabend.
Wie eine Sprecherin der Polizei sagte, ist die Schwere des Angriffs noch unklar - die Rede sei von Leichtverletzten. Die Zahl der Betroffenen war zunächst auch nicht bekannt. Bereits am 1. Mai war ein Kamerateam in Berlin angegriffen worden.
Nach Angaben der Polizeisprecherin hatten sich am Mittwoch 350 bis 400 Menschen vor dem Reichstagsgebäude versammelt. Sie seien offenbar einem Aufruf in den sozialen Medien gefolgt, darauf deuteten etwa mitgebrachte Plakate hin. In Berlin sind wegen der Pandemie derzeit Demos mit bis zu 50 Teilnehmern erlaubt.
Polizisten hätten das Gespräch gesucht und auf die Abstandsregeln hingewiesen, schilderte die Polizeisprecherin. „Einsatzkräfte forderten die Menschen mehrfach persönlich und über Lautsprecher auf, den Platz zu verlassen und lösten die Ansammlung letztlich auf“, twitterte die Polizei.
Augenzeugen berichteten, dass ganz verschiedene Gruppierungen vor Ort waren. Viele Menschen seien aggressiv gewesen. Teilnehmer riefen „Wir sind das Volk“. Die Polizei machte keine näheren Angaben zu den Teilnehmern. Es sei unter anderem zu Widerstandshandlungen und Körperverletzung gegen Polizisten gekommen, sagte die Sprecherin. Auch Platzverweise wurden demnach durchgesetzt und Personalien aufgenommen.
Am 1. Mai war in Berlin ein Team der ZDF-Satiresendung „heute-show“ attackiert worden. Es drehte bei einer Demonstration gegen die Corona-Regeln am Rosa-Luxemburg-Platz. Danach wurde das Kamerateam von einer Gruppe von vermummten Tätern angegriffen. Sechs Menschen wurden dabei nach Angaben des ZDF verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden.
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