Kamerateam von ZDF-Satiresendung attackiert: Täter wieder frei

Kamerateam von ZDF-Satiresendung attackiert: Täter wieder frei
Das Team war von 15 Menschen - laut dpa aus dem linken Spektrum - bei einer Demonstration attackiert worden.

Fünf Menschen verletzt, vier davon so schwer, dass sie ins Krankenhaus mussten: Ein Filmteam der deutschen Satiresendungheute-show“ wurde am Rande einer Demonstration in Berlin von bisher unbekannten Tätern angegriffen und verprügelt. Der Kabarettist Abdelkarim Zemhouteder, seit Jahren prominentes Mitglied der Satiresendung, kam ohne Schäden davon, bedankte sich auf Twitter bei den Sicherheitskräften, wünschte seinen Kollegen eine „gute Besserung und Erholung“.

Sechs der angeblich 15 Angreifer wurden noch am Freitag festgenommen. Das Fernsehteam war  zum Zeitpunkt des Angriffs mit Dreharbeiten bei einer Demonstration gegen die Corona-Regeln beschäftigt. Dort versammelten sich – wie auch in Österreich – Menschen verschiedener Milieus. Von linksradikalen Impfgegnern über „besorgte Bürger“ bis hin zu rechtsextremen Verschwörungstheoretikern. Alle Festgenommenen wurden am Samstagabend freigelassen.  Der Staatsschutz ermittel jedoch weiterhin. Nach deutschen Medienberichten sind die sechs nun Freigekommenen dem linken Spektrum zuzurechnen.

Mittlerweile ermittelt der Staatsschutz, Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik wollte sich wegen der laufenden Ermittlungen zunächst nicht zur politischen Ausrichtung der Täter äußern. „Das war ein durchaus wirklich feiger Angriff“, sagte Slowik.

Sowohl Politik und Medien verurteilten die Attacke:  „Die Pressefreiheit ist – gerade in diesen Tagen – ein hohes Gut. Unsere Sorge gilt nun jedoch zuallererst den Teammitgliedern und ihrer Gesundheit“, schrieb etwa ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler.

Neben dem Vorfall sind in der Nacht des 1. Mai in Berlin bei Rangeleien und durch Flaschenwürfe  knapp 20 Polizeibeamte verletzt worden. Die Polizei habe mehr als 120 Ermittlungsverfahren gegen Verdächtige eingeleitet, unter anderem wegen Landfriedensbruch, Angriffen auf Polizisten und Verstößen gegen die Corona-Regeln. Die Polizeigewerkschaft sprach zudem von mehr als 350 Menschen, die vorläufig festgenommen oder von denen die Personalien festgestellt worden seien.

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