Warum Michelangelos David gerade eine Schönheitskur erhält

Warum Michelangelos David gerade eine Schönheitskur erhält
Michelangelos 519 Jahre altes Meisterwerk wurde schon oft fehlerhaft restauriert. Deshalb putzt man den nackten Männerkörper jetzt alle zwei Monate – aber nur ganz zart.

Florenz, Montagmorgen. Die Galleria dell’Accademia ist, wie alle italienischen Museen, an diesem Tag geschlossen und deswegen menschenleer. Oder genauer gesagt: fast menschenleer. Der Eingang in die Galleria gibt den Blick auf David, Michelangelos atemberaubende Monumentalstatue, frei. Und von Weitem sieht es so aus, als würde dem Jüngling gerade jemand auf der Nase herumtanzen.

Es ist Davids Wellnesstag. Alle zwei Monate wird die Statue einer gründlichen Reinigung unterzogen, von Kopf bis Fuß. Im Fachjargon spricht man von einer die „Spolveratura“, das Wort kommt von „Polvere“, Staub. Davids persönliche Kosmetikerin ist die Restauratorin Eleonora Pucci.

Die 38-jährige gebürtige Florentinerin ist Chef-Restauratorin in der Galleria. Bei der Arbeit trägt sie einen weißen Overall, einen Helm und schultert einen kleinen Staubsauger. Mit dem saugt sie vorsichtig den mit Pinseln von der Statue entfernten Staub auf.

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