Während ESC: Luftalarm in der gesamten Ukraine

Kiew
Die ganze Nacht beschäftigten russische Raketenstarts und Drohnenflüge die ukrainische Luftabwehr.

In der Ukraine ist in der Nacht auf Sonntag ein landesweiter Luftalarm ausgelöst worden. Auslöser sollen lokalen Medienberichten zufolge Raketenstarts von mehreren strategischen Bombern der russischen Luftwaffe aus dem Bereich des Kaspischen Meeres gewesen sein. Bereits während des Eurovision Song Contests (ESC) war am Samstagabend Ternopil, die Heimatstadt der ukrainischen ESC-Teilnehmer Tvorchi von Russland angegriffen worden.

Alarm vor dem Auftritt der Ukrainer

Kurz vor dem Auftritt des Duos in Liverpool erschütterten Explosionen russischer Raketen die westukrainische Stadt, wie der Vorsitzende des Gebietsrats, Mychajlo Holowko, mitteilte. Die Behörden riefen die Bewohner auf, Schutzräume aufzusuchen. Bei dem Angriff sollen zwei Menschen verletzt worden sein, teilten die ukrainischen Behörden auf Telegram mit.

Drohnen abgeschossen

Wie die Militärverwaltung von Kiew am Sonntag in der Früh mitteilte, wurden alle russischen Drohnen in Richtung der Hauptstadt abgeschossen. Die Aufklärungsdrohnen seien höchstwahrscheinlich geschickt worden, um die Position der Luftverteidigungsstellungen in Kiew festzustellen, sagte Verwaltungschef Serhij Popko. Marschflugkörper seien keine entdeckt worden.

 

Selenskij in Berlin

Der Luftalarm wurde parallel zum Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij in Deutschland ausgelöst. Selenskij teilte kurz nach Mitternacht (MESZ) mit, dass er bereits in Berlin angekommen sei. Deutschland ist nach den USA der größte militärische Unterstützer Kiews. Erst am Samstag gab das deutsche Verteidigungsministerium ein weiteres großes Unterstützungspaket bekannt. Für Selenskij ist es der erste Besuch in Deutschland seit Kriegsbeginn vor 14 Monaten. Zuletzt konnte das ukrainische Militär mithilfe insbesondere aus Deutschland gelieferter Flugabwehrtechnik einen Großteil der russischen Raketen und Drohnen abfangen.

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