„Vor Reisen in dieses Gebiet wird gewarnt“

In Vrpolje, Heimat von Tomislav Salopek, beten die Einheimischen für den vermutlich getöteten Kroaten.
Sicherheitsbehörden warnen nach Enthauptung einer Geisel durch den „Islamischen Staat“ in Ägypten vor weiteren Angriffen.

ISIS-Terroristen wollen deutsche Touristen köpfen“, titelt die Bild-Zeitung, nachdem die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) am Mittwoch über den Kurznachrichtendienst Twitter ein Foto der angeblich enthaupteten kroatischen Geisel Tomislav Salopek veröffentlichte. Salopek arbeitete für ein französisches Unternehmen, das in Ägypten nach neuen Gas- und Ölvorkommen sucht. Der letzten Monat nahe Kairo entführte 31-Jährige war die erste westliche Geisel des ägyptischen IS-Flügels. Eine Bestätigung über die Echtheit des Fotos seiner Enthauptung steht noch aus. International ist die Sorge um künftig ähnliche Vorfälle jedoch groß. Deutsche Sicherheitsbehörden warnen nun, in Teilen Westafrikas, dem Sahelraum und in den Wüstenregionen des Maghreb vor möglichen Angriffen auf „Touristen und Angestellte westlicher Organisationen oder Unternehmen“.

Auch das österreichische Außenministerium warnt: Länder wie Ägypten, Libyen, Algerien und der Sudan wurden schon mit Sicherheitsstufe fünf bewertet, sprich „vor Reisen in bestimmte Gebiete in diesem Land wird gewarnt“. „Diese Warnungen betreffen immer nur bestimmte Regionen und vor allem Grenzgebiete in den betreffenden Ländern“, sagt Martin Weiss, Pressesprecher des Außenministeriums. Partielle Reisewarnung besteht in Ägypten zum Beispiel für den Nordsinai und die Saharagebiete an den Grenzen zu Libyen und zum Sudan. „Das heißt, es besteht ein hohes Sicherheits- und Terrorrisiko und man sollte sich vor Abreise genauestens erkundigen“, so Weiss. Diese Einschätzungen gingen jedoch immer nur von aktuellen Vorfällen aus: „Die Ereignisse stehen im laufenden Wandel und können sich jederzeit ändern“. Empfohlen wird daher auch in Regionen, die nicht als riskant eingestuft sind (auch Touristengebiete), die Nähe von Sicherheitseinrichtungen, Polizei- und Armeeposten und politischen Kundgebungen zu meiden.

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