Tierschutzprojekt: Von wegen "dummes Huhn"
Im Paolo Chockchai 4 Spital in Bangkok tragen die neugeborenen Babys Hühner-Kostüme. Damit wollen die Säuglingsschwestern das Jahr des Hahns würdig begrüßen.
Passend zum Jahr des Hahns wurde am Mittwoch "The Someone Project" im Fachjournal Animal Cognition bekannt gemacht. Bei diesem Tierschutzprojekt werden Beweise für kognitive und emotionale Fähigkeiten von Nutztieren gesammelt.
Das italienische Forscherteam unter der Leitung von Lori Marino kommt zu dem Schluss, dass bereits Küken rechnen können, nicht eins und eins ist zwei, aber sie unterscheiden größere von kleineren Mengen Eiern. "Allein die Idee, dass Hühner eine Psyche besitzen, klingt für die meisten Leute absurd", sagt Marino. Doch Forschungsergebnisse belegen, dass Gallus gallus domesticus, also das gemeine Haushuhn, weit mehr Gefühl und Verstand hat als angenommen. Die Tiere haben persönliche Eigenheiten, vermögen einander auszutricksen und seien zu logischen Schlussfolgerungen fähig, die Kinder erst mit etwa sieben Jahren meistern.
Selbstkontrolle
Ein Huhn verfüge über ein gewisses Maß an Selbstkontrolle, führt Marino weiter aus: Es sei in der Lage, für besseres Futter den Schnabel zu halten und nicht gleich gierig loszufuttern. Auch sein Rang in der Hackordnung sei einem Huhn klar. Beide Merkmale wiesen auf einen gewissen Grad von Bewusstsein über das eigene Sein hin.
Auch bei ihrer Kommunikation können Hühner auf 24 verschiedene Laute zurückgreifen, dazu haben sie offenbar ein Repertoire visueller Zeichen. Die Tiere seien in der Lage, Zeitintervalle wahrzunehmen und auf Geschehnisse in der Zukunft zu schließen. Die Küken würden vom Verhalten ihrer Mutter geprägt, sie lernen durch Beobachtung. Und sie kennen angeblich so etwas wie Mitgefühl. In einem Versuch wurde den Glucken gezeigt, dass ein Windstoß den Flaum ihrer Küken zerzauste, dabei entwickelten auch die Hennen ähnliche Stresssymptome wie der aufgeschreckte Nachwuchs.
Hühner können den Standpunkt von Artgenossen einnehmen – wie es nur von wenigen Arten wie Raben und Primaten bekannt ist. Auch den Alpha-Hahn können unterlegene Hähne austricksen, indem sie sich der Henne ohne die üblichen "Dok-dok"-Rufe nähern.
Sein Amt als US-Präsident wird er bald abgeben, doch in der Biologie wird Barack Obama laut einem Bericht von "DRadio" verewigt: Gleich neun Tierarten wurden nach ihm benannt – das sind mehr, als jeder andere US-Präsident für sich beanspruchen kann. Neben einem Korallenfisch (Tosanoides obama), einem Süßwasserbarsch (Etheostoma obama) und einem Faulvogel (Nystalus obamai) wurden eine Spinnenart und ein parasitär lebender Wurm nach Obama benannt. Was auf den ersten Blick wenig schmeichelhaft anmuten mag, ist tatsächlich eine Auszeichnung, denn mit der Namensgebung wird Obamas Engagement für den Naturschutz honoriert.
Zu der Namensgebung kam es, als die Forscher Steve Layman von Geosyntec Consultants in Georgia und Rick Mayden von der Saint Louis University die Farbgebung der Barschart Etheostoma stigmaeum genauer untersuchen wollten. Sie hatten angenommen, an ein- und derselben Art zu forschen. Doch die Unterschiede in Farben und Mustern waren groß. Weitere Überprüfungen ergaben, dass es sich um unterschiedliche Tierarten handeln musste – und diese benötigten Namen.
Die Wissenschaftler benannten vier weitere „neue“ Fischarten nach US-Präsidenten und einem Vizepräsidenten: Teddy Roosevelt, Jimmy Carter, Bill Clinton und Al Gore.
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