Vilnius benennt Grünanlage nach Kremlkritiker Nemzow

MOSKAU: GEDENKEN AN DIE ERMORDUNG VON BORIS NEMZOW
Symbolische Geste in der Nähe der russischen Botschaft in der litauischen Hauptstadt.

In Litauen wird eine Grünanlage nahe der russischen Botschaft in Vilnius nach dem ermordeten Kremlkritiker Boris Nemzow benannt. Das beschloss die Stadtverwaltung der litauischen Hauptstadt am Mittwoch. Die Umbenennung sei ein Zeichen des Respekts für die gesamte russische demokratische Bewegung, sagte Bürgermeister Remigijus Simasius der Agentur BNS zufolge.

Außenminister Linas Linkevicius begrüßte die Entscheidung auf Twitter als "wirklich bedeutungsvolle Geste". Nach Angaben der Stadt sollen in dem öffentlichen Park verschiedene künstlerische Elemente und Bänke aufgestellt werden, die nach Demokraten benannt sind.

Nemzow war 2015 in Moskau nachts auf einer Brücke unweit des Roten Platzes erschossen worden. Der Oppositionsführer und frühere Vizeregierungschef war einer der prominentesten Kritiker von Präsident Wladimir Putin. Als Täter wurden 2017 fünf Tschetschenen zu langen Haftstrafen verurteilt. Nemzows Familie kritisiert aber, dass die Hintergründe der Tat nach wie vor ungeklärt seien.

Die Beziehungen zwischen Litauen und dem benachbarten Russland sind nicht zuletzt wegen der Ukraine-Krise gespannt.

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