Geschasster Flugzeugträger-Kommandant hat Corona

Captain Brett E. Crozier watches Royal Navy HMS Sutherland as she arrives in Yokosuka
Mit viel Pathos verabschiedete die Crew der "Theodore Roosevelt" ihren geschassten Kommandanten. Jetzt hat er selbst Corona.

Kapitän Brett Crozier hatte nach dem Ausbruch des Coronavirus auf dem Flugzeugträger "Theodore Roosevelt" Alarm geschlagen. Er hat in einem Brief verlangt, dass ein Großteil der mehr als 4.000 Menschen zählende Besatzung vorsorglich das Kriegsschiff vor der Pazifikinsel Guam verlassen müsse. Mittlerweile ist er selbst infiziert.

Etwa 1.000 Mann waren an Bord geblieben, um die Sicherheit des Kriegsschiffes zu gewährleisten, das hochgerüstet und nuklearbetrieben ist.

Kapitän Brett Crozier wurde seines Amtes enthoben. Er habe mit dem Brief gegen die normale Befehlskette verstoßen, sagte Marineminister Thomas Modly. Crozier habe seinen Brief an einen breiten Verteiler mit 20 bis 30 Empfängern gesendet und habe daher mit einer Verletzung der Geheimhaltung rechnen müssen, so der Minister.

Stille. Dann ein einfaches "Wow!". Die Anerkennung für Brett Crozier, den Kommandanten des Flugzeugträgers "Theodore Roosevelt" war riesengroß, als dieser das Kriegsschiff verließ. Hunderte Besatzungsmitglieder salutierten Crozier, er wird wie ein Held gefeiert.

 

"Ein amerikanischer Held"

Als Captain Crozier am Freitag das Schiff verließ, kamen alle noch an Bord verbliebenen Soldaten und Mitarbeiter, um den geschassten Kommandanten laut jubelnd zu verabschieden. "Er ist ins Schwert gefallen, um die Crew zu beschützen. Ein amerikanischer Held", schrieb ein Anhänger auf Twitter.

"Wir befinden uns nicht im Krieg"

Crozier hatte in dem am Dienstag bekannt gewordenen Brief eine weitgehende Evakuierung des Schiffs gefordert, um weitere Infektionen zu vermeiden.

"Wir befinden uns nicht im Krieg. Keine Marineangehörigen müssen sterben", schrieb Crozier. Ohne Evakuierung müsse mit dem Tod von Soldaten gerechnet werden, hatte er gewarnt.

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