Verschwörungstheorien: Twitter löscht 70.000 QAnon-Konten

Verschwörungstheorien: Twitter löscht 70.000 QAnon-Konten
Nach den Krawallen im Kapitol reagiert der Kurznachrichtendienst mit einer neuerlichen Sperre von Konten.

Nach dem Sturm auf das US-Kapitol am 6. Jänner hat der Kurznachrichtendienst Twitter mehr als 70.000 Konten von Anhängern der Verschwörungstheorie „QAnon“ gelöscht. Diese hätten „QAnon“-nahe Inhalte in großem Umfang geteilt hätten und in erster Linie zur Verbreitung von Verschwörungstheorie gedient, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung. In vielen Fällen habe eine Person mehrere Konten verwaltet.

Bei der Erstürmung des Kapitols durch Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump waren nach ersten Erkenntnissen auch „QAnon“-Anhänger beteiligt. „QAnon“ ist eine Verschwörungstheorie, die ihren Ursprung in Internetforen hat und auf kryptischen Botschaften eines angeblichen Politik-Insiders beruht.

Anhänger glauben etwa, dass Trump einen geheimen Kampf gegen einen „Staat im Staate“ („deep state“) führt und angeblichen systematischen Kindesmissbrauch unter anderem durch Politiker der Demokraten aufzudecken versucht. Mit „deep state“ ist eine geheime Zusammenarbeit von Bürokraten, Geheimdienstmitarbeitern und Militär gemeint.

Auch Trumps Falschbehauptungen über angeblichen Wahlbetrug wurden in der Szene aufgegriffen und weitergesponnen. Das „Q“ findet sich bei vielen Kundgebungen des Präsidenten auf Fahnen und Bannern.

In der Vergangenheit haben neben Twitter auch YouTube oder Facebook mit Sperren auf die kruden Verschwörungstheorien reagiert. Trump selbst verzichtete bislang auf eine Distanzierung von der Bewegung. Im August 2020 sagte er: „Wie ich verstehe, mögen sie mich sehr, was ich zu schätzen weiß.“

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