US-Zölle: Mehr als 50 Staaten wollen verhandeln, kein Strafzoll für Russland

US-Zölle: Mehr als 50 Staaten wollen verhandeln, kein Strafzoll für Russland
Es sollen sich über 50 Staaten beim US-Präsidialamt gemeldet haben.

Nachdem US-Präsident Donald Trump vergangenen Mittwoch zum Zoll-Rundumschlag ausgeholt hat, wollen offenbar mehr und mehr Staaten mit den USA in Verhandlungen treten. 

Gut 50 Länder haben laut Trump-Wirtschaftsberater Kevin Hassett das US-Präsidialamt mit dem Wunsch nach Zollverhandlungen kontaktiert, schrieb Reuters am Sonntagnachmittag (MESZ).

Keine Strafzölle für Russland

Die US-Regierung begründet das Ausbleiben von Strafzöllen auf russische Einfuhren mit den laufenden Verhandlungen zum Ukraine-Krieg. Hasset sagte dem Fernsehsender ABC, es wäre "nicht angebracht, mitten in diese Verhandlungen eine neue Sache hineinzuwerfen". US-Präsident Donald Trump habe daher entschieden, die beiden Themen nicht miteinander zu vermischen.

Dies bedeute nicht, dass Russland völlig anders behandelt werde als andere Länder, betonte Hasset. Der Präsident konzentriere sich lediglich auf die Verhandlungen mit Russland über ein Ende des Kriegs gegen die Ukraine.

Trumps Zollpaket trifft Ukraine

US-Präsident Donald Trump hatte vor wenigen Tagen ein gewaltiges globales Zollpaket vorgestellt, das die Weltwirtschaft auf die Probe stellt und Importe aus fast allen Ländern mit neuen Strafabgaben belegt. Auf der Liste der betroffenen Länder ist unter anderem Russland allerdings nicht aufgeführt - im Gegensatz etwa zur Ukraine.

Zur Erklärung hatte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt zunächst angeführt, dass Russland nicht berücksichtigt worden sei, weil US-Sanktionen bereits "jeden bedeutenden Handel ausschließen".

Der Handel zwischen Russland und den USA schrumpfte nach Daten des United States Census Bureaus im Vergleich zu der Zeit vor dem Angriffskrieg auf die Ukraine tatsächlich stark. Russland liegt in der Handelsbilanz der USA bei Warenimporten aber immer noch vor der Ukraine. Der US-Statistikbehörde zufolge kamen im Jahr 2024 Waren im Wert von rund drei Milliarden US-Dollar aus Russland in die USA - im Vergleich zu einem Wert von etwa 1,2 Milliarden Dollar aus der Ukraine.

Für die Ukraine sollen laut Trumps Zoll-Liste Strafzölle von zehn Prozent fällig werden. Die Liste führt auch kleine, nicht unabhängige Gebiete wie Tokelau im Südpazifik oder Gibraltar auf.

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