Trump: Keine US-Zölle für Russland, dafür zahlen Pinguine

Blick auf den Roten Stern auf dem Spasskaja-Turm des Moskauer Kremls.
Zusammenfassung
- Trump kündigt neue Zölle an, von denen 185 Handelspartner betroffen sind, Russland fehlt auf der Liste.
- Russland ist wegen bestehender US-Sanktionen und geschrumpftem Handel nicht auf der Zoll-Liste, im Gegensatz zur Ukraine, die mit zehn Prozent Strafzöllen belegt wird.
- Kurioserweise sind auch die Heard und McDonaldinseln betroffen, obwohl sie keine Exporte haben, da dort nur Pinguine und Vögel leben.
Die von US-Präsident Donald Trump verkündeten Zölle treffen eine Liste von 185 Handelspartnern - Russland fehlt darauf, im Gegensatz etwa zur Ukraine oder einem Land, auf dem ausschließlich Pinguine leben.
Zur Erklärung führte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt der US-Nachrichtenseite Axios gegenüber an, dass Russland nicht berücksichtigt wurde, weil US-Sanktionen wegen Moskaus Ukraine-Krieg bereits "jeden bedeutenden Handel ausschließen".
Der Handel zwischen Russland und den USA schrumpfte nach Daten des United States Census Bureaus im Vergleich zu der Zeit vor dem Angriffskrieg auf die Ukraine tatsächlich stark zusammen - von rund 36 Milliarden US-Dollar (33,32 Mrd. Euro) an Ein- und Ausfuhren von Waren im Jahr 2021 auf rund 3,5 Milliarden Dollar im Jahr 2024.
Neben den bestehenden US-Sanktionen gegen Russland drohte Trump vor Kurzem auch damit, die Käufer russischen Öls mit Strafzöllen zu belegen.
Zölle gegen Ukraine
Dabei liegt Russland in der Handelsbilanz der USA bei Warenimporten aber immer noch vor der Ukraine. Der US-Statistikbehörde nach kamen im Jahr 2024 Waren im Wert von rund 3 Milliarden Dollar aus Russland in die USA - im Vergleich zu einem Wert von etwa 1,2 Milliarden Dollar aus der Ukraine.
Für die Ukraine sollen laut Trumps Zoll-Liste Strafzölle von zehn Prozent fällig werden. Die Liste führt auch kleine, nicht unabhängige Gebiete wie Tokelau im Südpazifik oder Gibraltar auf.
Trump verhängt Zölle gegen Pinguine
Für viel Aufsehen sorgt die Verhängung der US-Zölle gegen eine Inselgruppe im australischen Außengebiet im südlichen Indischen Ozean. Die Heard und McDonaldinseln sollen ab sofort ebenso Importsteuern zahlen. Das Kuriose: die Inseln exportieren nichts, da nur Pinguine, Robben und Vögel dort leben.
Die Inselgruppe gilt als Naturschutzgebiet. Auf Heard befindet sich etwa eines von sieben Brutgebieten des Königspinguins.
Die großen Handelspartner der USA, Kanada und Mexiko, sind ebenfalls nicht auf der Liste zu finden. Leavitt bestätigte gegenüber "Axios", dass dies daran liege, dass Trump bereits pauschale Zölle in Höhe von 25 Prozent auf beide Länder eingeführt hatte. Kurz nach ihrem Inkrafttreten gewährte er einen einmonatigen Aufschub für bestimmte Produkte.
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